Aero L-29 "Delfin"
Aero L-29 "Delfin"

Daten und Fakten :

Beschreibung:

Technische Daten

Aero L-29 Delfín

Kenngröße Daten

Hersteller Aero

Baujahr(e) 1963 - 1974

Länge 10,81 m

Flügelspannweite 10,29 m

Höhe 3,13 m

Flügelfläche 19,85 m²

Antrieb eine Strahlturbine M 701

Leistung 890 kp

Höchstgeschwindigkeit 655 km/h in 5.000 m Höhe

Steiggeschwindigkeit 14 m/s

Dienstgipfelhöhe 11.000 m

Reichweite 640 km ohne Zusatztanks

Leergewicht 2.280 kg

Abfluggewicht 3.280 kg

Besatzung 2 (Fluglehrer / Schüler)

Waffenlast maximal 200 kg

Entwicklung

Die Projektierungsarbeiten wurden von Karel Tomaš und Zdeněk Rublič durchgeführt und begannen 1955. Der Erstflug des Prototypen XL-29 (Kennung: OK-70) fand am 5. April 1959 statt und wurde von Rudolf Duchon bewerkstelligt.

Im September 1961 fand ein Vergleichsfliegen zwischen der L-29, der sowjetischen Jak-30 und der polnischen TS-11 Iskra statt. Mit Ausnahme Polens, das an seinem Muster festhalten wollte, entschieden sich alle Warschauer-Pakt-Staaten für die L-29. Die Serienproduktion begann im April 1963 bei Aero in Vodochody und endete 1974 nach 3.600 gebauten Exemplaren, davon wurden 1.722 Stück bei Let in Kunovice gefertigt.

Die L-29 war einfach zu fliegen und anspruchslos in der Wartung, was sie zu einem beliebten Flugzeug machte. Neben der normalen Trainerversion existierte noch eine einsitzige Kunstflugversion (L-29A Delfin Akrobat) und eine reine Kampf- und Aufklärungsversion L-29R mit einer Kameraausrüstung im Bug und Unterflügel-Außenstationen für Raketenbewaffnung.

In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre wurde die L-29 durch das Nachfolgemodell L-39 Albatros ersetzt.


Technische Beschreibung

Die L-29 war ein freitragender Mitteldecker in Ganzmetall-Halbschalenbauweise mit kreisförmigen Rumpfquerschnitt. Der Hauptflügel war nicht gepfeilt und besaß einen Hauptholm. An Aussenlaststationen konnten zwei Zusatztanks mitgeführt werden, die Reichweite vergrößerte sich dadurch um 254 Kilometer. Das Leitwerk war T-förmig, d.h., dass Höhenruder war auf das Seitenruder aufgesetzt.

Das einfach bereifte Bugradfahrwerk war gefedert und vollständig einziehbar.


Trivia

Zum Kampfeinsatz kam die L-29 1967 im nigerianischen Bürgerkrieg. Im Dezember 1998 wurde im Rahmen der Operation Desert Fox eine Halle in Irak angegriffen und zerstört, in der L-29 zu Drohnen umgebaut werden sollten.

Besichtigen kann man je eine L-29 (ehem. 340) in der Luftfahrthistorischen Sammlung Finow, im Flugplatzmuseum Cottbus (ehem. 370, WNr. 591535, im Einsatz 1965-80) und im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden (ehem. 313, WNr. 692054, im Einsatz 1966-80). Im Luftwaffenmuseum der Bundeswehr Berlin-Gatow befindet sich die einzige L-29 der NVA, die mit einem Tarnanstrich flog (ehem. 338, WNr. 591525, im Einsatz 1965-80).