Dassault/Dornier Alphajet
Dassault/Dornier Alphajet

Daten und Fakten :

Technische Daten:

Typ:

zweisitziges leichtes Angriffs- und Aufklärungskampfflugzeug

Antrieb:

zwei [[SNECMA/Turbom�ca Larzac 04-C20]] Turbofan-Triebwerke mit 14,12 kN Schub

Flugleistung:

Höchstgeschwindigkeit in 10.000m: Mach 0.85

Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 1000 km/h

Steigrate in Bodennähe: 57 m/s

Steigzeit auf 30.000 ft: unter 7 min

Dienstgipfelhöhe: 14.630 m

Startrollstrecke: 410 m

Landerollstrecke: 610 m

Einsatzradius (Trainer): 540 km

Überführungsreichweite mit 2 Zusatztanks: 2940 km

Einsatzdauer: 2 h 30 min bis 3 h 30 min

Lastvielfache: +8,6/-6,4 g

Abmessungen:

Länge (Luftwaffen-Version): 12,46 m

Höhe: 4,19 m

Spannweite: 9,11 m

Flügelfläche: 17,5 qm

Spurweite: 2,71 m

Radstand: 4,72 m

Gewicht:

leer (Luftwaffen-Version): 3515 kg

max. Startgewicht: 8000 kg

max. Kraftstoff: 1900 l

Zusatztanks: 500-720 kg

max. Außenlast: Über 2500 kg

Bewaffnung:

eine 27-mm-Kanone

bis zu 2500 kg abwerfbare Ladung wie z.B. AIM-9 Sidewinder, AGM-65 Maverick, Bomben (125 kg, 250 kg, 400 kg) u.a.

Spitznamen:

NATO-Moped

Lachtaube

Luftmoped

Beschreibung:

Der Alpha Jet ist ein Trainer und leichtes Kampfflugzeug. Er wurde von Dornier als leichtes und wendiges Flugzeug für die Luftnahunterstützung und den Erdkampf über dem Gefechtsfeld gebaut und so auch für die Bundeswehr beschafft.Später wurden in Deutschland Rüstsätze für andere Aufgaben geschaffen und der Einsatzbereich erweitert. So wurde er auch als leichtes Angriffsflugzeug und leichter Jagdbomber eingesetzt, die er wegen seiner installierten Leistung nur begrenzt erfüllen konnte.Frankreich nutzte diesen Entwurf als Trainingsflugzeug. Dornier musste das Flugzeug in Partnerschaft mit Frankreich entwickeln, da auf Grund der alliierten Verträge zu dieser Zeit jetgetriebene Kampfflugzeuge von der Bundesrepublik Deutschland alleine nicht gebaut und vertrieben werden durften.

Entwicklung

Der Alpha Jet, entwickelt von Dassault und Dornier, flog erstmals 1973 und war für eine Doppelrolle vorgesehen, weil Frankreich einen Trainer (Schulflugzeug) brauchte und Deutschland Bedarf an einem Erdkampf-Flugzeug hatte. Der Grundentwurf stammte von Dornier. Diese beiden Modelle wurden als Alpha Jet E bzw. Alpha Jet A bezeichnet. Sie können abwerfbare Ladung an vier Unterflügelstationen aufnehmen, ebenso ein Unterrumpfgehäuse für eine Mauser BK 27- oder 30-mm-DEFA Maschinenkanone der deutschen bzw. französischen Luftwaffe. Das deutsche Modell war mit fortgeschrittenerer Technologie als das französische ausgestattet, denn es besaß HUD-Anzeigen und Vorrichtungen für ECM-Gehäuse.Bei der Bundeswehr gab es auch eine Überlegung, den Alpha Jet wegen seiner Beweglichkeit und guten Langsamflugeigenschaften als Abfangjäger (Bekämpfer) gegen fliegende Hubschrauber (vor allem gegen Hind-Kampfhubschrauber) einzusetzen. Die Studien und Versuche zeigten, dass mit einer nachzurüstenden Panzerung und speziellen Tiefflugverfahren gute Erfolge zu erzielen gewesen wären, jedoch die Alarmierung und der Anflug von Flugplätzen der schnell wechselnden Situation auf dem Gefechtsfeld nicht gerecht werden konnte.Der Alpha Jet A wurde 1979 in Dienst gestellt und ist heute als Alpha Jet Close Support Version bekannt, die mit stärkeren Triebwerken und der Fähigkeit, moderne Waffen zu tragen, nachgerüstet ist, einschließlich Luft-Luft-Raketen zur Selbstverteidigung. Die Exportversion hieß Alpha Jet MS-2. Solche Flugzeuge der ägyptischen Luftwaffe wurden auf Alpha Jet 2-Standard aufgerüstet, mit mehr Kraft und einer Anzahl verbesserter elektronischer Geräte.Die Lancier ist ein von den Franzosen entwickeltes Angriffs- und Antischiffsmodell, das mit Radar und anderen Sensoren ausgestattet ist, ebenso wie mit der Fähigkeit, Anti-Schiff-Raketen, fortgeschrittene freifallende Bomben oder lasergesteuerte Modelle mit sich zu führen.Der Export des Alpha Jet wurde hauptsächlich von Dassault betrieben. Trotz einiger Erfolge im arabischen Raum und in Afrika war der Markt für Trainer und leichte Erdkämpfer begrenzt. Einige Ausschreibungen verlor er aus politischen Gründen (Indien) oder aber wegen der höheren Kosten von zwei Triebwerken gegen den britischen BAE Hawk. Daran konnten auch Vorschläge für verbesserte Versionen mit moderner Avionik nichts ändern. Nach den letzten Aufträgen Anfang der 80er Jahre wurde die Produktion eingestellt.Bekannt wurde das Flugzeug auch durch die Verlegung von 18 deutschen Alpha Jets während des Zweiten Golfkrieges am 5. Januar 1991 im Rahmen der NATO-Eingreiftruppe in die Türkei. Deutschland kam damit symbolisch seiner Verpflichtung nach, im Rahmen der NATO-Doktrin einen möglichen Angriff auf die Türkei als einen Angriff auf alle NATO-Staaten zu betrachten und dementsprechend zu reagieren. Die türkische Regierung zeigte sich enttäuscht, dass nicht die kampfstarken Tornado-Verbände zur Verfügung gestellt wurden und betrachtete die Alpha Jets als nicht ausreichenden Schutz.Auf Grund der KSZE-Verträge hatte sich die Bundesrepublik verpflichtet die Anzahl der Flugzeuge der Bundeswehr zu verringern. Die Wahl fiel auf die relativ neuen Alpha Jet, zu Gusten der strategisch höher eingestuften Tornado Flugzeuge. Kurze Zeit später wurde der Alpha Jet bei der Luftwaffe ausgemustert. Nur die Fluglehrgruppe in Fürstenfeldbruck betrieb den Alpha Jet noch in der Vorausbildung der zukünftigen Tornado-Besatzungen bis zum 30. Juni 1997.


Versionen :

Alpha Jet A: Luftnahunterstützungsvariante (Appui) für die Luftwaffe. 175 bei Dornier gebaut.

Alpha Jet B: In Belgien montierte Trainerversion.

Alpha Jet E: Trainerversion (Ecole) für die Armée de l'air. War die Basis für die meisten Exportmodelle.

Neue Erdkampfversion: Von Dassault entwickelt. Erstflug am 9. April 1982.

Alpha Jet MS1: Trainerversion für Ägypten.

Alpha Jet MS2: Verbesserte Erdkampfversion für Ägypten.

Alpha Jet NGEA: Weiter verbesserte Erdkampfversion auf Basis der MS2 für Kamerun.

Alpha Jet 2: Neue Bezeichnung für NGEA.

Alpha Jet 3: Von Dassault vorgeschlagene modernisierte Trainerversion mit neuen Cockpits, in die je zwei große Farbdisplays eingebaut werden sollten. Keine Kunden.

Alpha Jet Lancier: Jagdbomberversion mit Systemen ähnlich dem Alpha Jet 3 sowie FLIR und EloKa-Ausrüstung. Keine Kunden.

Alpha Jet TST: Versuchsflugzeug. Ein Prototyp wurde mit dem Transsonik-Tragflügel von Dornier ausgerüstet und hob erstmals am 12. Dezember 1980 ab.

VTX-TS: Zusammen mit Lockheed versuchte man Anfang der 1980er Jahre, den Alpha Jet an die US Navy zu verkaufen. Den Wettbewerb gewann die BAE Hawk.