Bell UH1
Bell UH1

Daten und Fakten :

Technische Daten des Modells UH-1H (205A-1)


Triebwerk: 1 Avco Lycoming T53-L-13 Wellenturbine mit 1.420 WPS (1.044 kW)

Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h

Reichweite: 507 km mit Standard-Treibstoffzuladung von 814 l

max. Flughöhe: 4145 m

Leergewicht: 2.140 kg

max. Abfluggewicht: 4.310 kg

Sitzplätze: max. 12

Rumpflänge: 12,77 m

Länge über alles: 17,41 m

Höhe über alles: 4,42 m

Rotordurchmesser: 14,63 m

Beschreibung:

Daten & Fakten

Hersteller: Bell Helicopters; Lizenzbau von Dornier

Typ: Leichter Mehrzweckhubschrauber

Nutzung: militärisch

Der UH-1 „Iroquois“ ist ein leichter Mehrzweckhubschrauber (engl. Utility Helicopter, UH) der US Army von Bell Helicopters.

Entwicklung

Der spätere UH-1 „Huey“ entstand ab 1955 als „Bell Model 204“ (so sein ziviler Name) im Rahmen einer Ausschreibung der Armee für einen leichten Hubschrauber für SAR-Aufgaben, Transport und Pilotenausbildung. Seinen Erstflug hatte er am 22. Oktober 1956.

Bekannt wurde der Huey (der Name entstand aus seiner ersten Typbezeichnung HU-1) durch seine Einsätze im Vietnamkrieg, wo er für so gut wie jeden Zweck benutzt wurde, inklusive Bodenunterstützung, obwohl er dafür eigentlich nicht konstruiert war. Entsprechend hoch war auch die Verlustquote: Von den über 7.000 in Vietnam eingesetzten Hueys kehrten nach Ende des Krieges nur 2.000 Stück zurück. Wobei mehrere hundert beim Abzug der US-Truppen aufgegeben/selbst zerstört oder der südvietnamesischen Armee übergeben wurden.

Der UH-1A wurde Vater für eine ganze Familie sehr erfolgreicher Hubschrauber aus dem Hause Bell. Die erste Modifikation, der UH-1B, hatte eine vergrößerte Kabine für bis zu 9 Mann oder 3 Tragen. Ab 1965 wurde die nächste Version UH-1C produziert, die mit einem stärkeren Triebwerk und neuen verlängerten Rotorblättern manövrierfähiger und schneller waren.

In geringeren Kontingenten wurde das Modell 204 auch an die anderen Waffengattungen der US-Armee und zivile Abnehmer geliefert, richtig erfolgreich wurde aber erst das Modell 205, das ab 1965 als UH-1D in die Produktion ging. Durch eine andere Anordnung der Treibstofftanks schuf man Raum für 14 Passagiere oder 6 Tragen. Von diesem Modell wurden von Dornier in Lizenz 352 Stück für die deutsche Bundeswehr gebaut.


UH-1H wird mit Außenlasten ausgerüstet

Ab 1967 wurde die Produktion auf das nochmals leistungsgesteigerte Modell UH-1H umgestellt, von dem fast 8.000 Stück für die Army und andere Abnehmer gebaut wurden.

Aus dem Modell 205 wurden später weitere militärische und zivile Versionen entwickelt, wie der Bell 206 JetRanger III, die zweimotorige Bell 212 („Twin Huey“) oder die Bell 412 (mit 4 statt 2 Rotorblättern).

Bei der US-Army wurde der UH-1 inzwischen fast vollständig durch den UH-60 Black Hawk ersetzt. Die letzten Exemplare sollen Ende 2004 eingemottet werden. Ab diesem Datum sollen die Hubschrauberregimenter der Army nur noch aus AH-64 Apache, CH-47 Chinook, OH-58 Kiowa und UH-60 Black Hawk bestehen.


Neben „Huey“ ist auch „Teppichklopfer“ als Spitzname bekannt, bedingt durch den Effekt des induzierten Widerstandes. An den Rotorblättern wie auch an jeder Flugzeug-Tragfläche treten an den Blattspitzen Luftwirbel auf, was beim Durchlauf des folgenden Blattes zu dementsprechenden Knallgeräuschen führt. Der Hubschrauber ist so schon aus ca. 10 km Entfernung zu hören - erst als leises Grummeln, das immer lauter wird, und dann immer stärker werdende Knallgeräusche wenn der Hubschrauber nur noch ca 1,5 km entfernt ist. Seit der Einführung von Blättern neuer Geometrie in den 90er Jahren ist dieser Effekt wegen der Verschlankung der Blätter schon deutlich vermindert. Bedingt durch den Anstellwinkel und den Vortrieb führen die Rotorblätter eines jeden Hubschraubers sogenannte Schlagbewegungen aus, das vorlaufende Rotorblatt hat dabei die Tendenz hochzuschlagen, was zur Auftriebsverminderung führt. Das rücklaufende Blatt verliert im Richtungsflug bedingt durch die Rückanströmung an Auftrieb und schlägt nach unten. Die halbkardanische Rotorblattaufhängung der UH-1 (typisch für Zweiblattrotore) verhindert dabei ein Rollen um die Längsachse. Der belltypische Stabilisator dämpft entsprechend dem Kreiselprinzip allzu heftige Schlagbewegungen der starr miteinander verbundenen Hauptrotorblätter und vom Piloten kommende Steuereingaben.