Boeing F-15C

Boeing F-15C

Daten und Fakten :


Die F-15 Eagle von McDonnell Douglas (MDD) ist ein allwetterfähiges, wendiges, taktisches Kampfflugzeug, das entwickelt und ab 1974 eingesetzt wurde, um der US-Luftwaffe die Erringung und Verteidigung der Luftüberlegenheit über Konfliktregionen zu ermöglichen. Die F-15 Eagle wird seit 2003 sukzessiv durch die modernere F-22 Raptor ersetzt und damit außer Dienst gestellt. Vorgänger der Eagle bei McDonnell Douglas waren u.a. die F-4 Phantom.

 
 Geschichte  
Erste Konzepte der US-Luftwaffe für einen reinen Luftüberlegenheitsjäger entstanden bereits in der Zeit zwischen Koreakrieg und Vietnamkrieg, als den Verantwortlichen vor Augen geführt wurde, dass man praktisch nur Kampfflugzeuge im Bestand hatte, die zwar sowohl Luft-Luft- als auch Luft-Boden-Einsätze fliegen konnten, dafür aber einen guten Teil ihrer Luft-Luft-Leistungsfähigkeit einbüßten. Nachdem folglich ein Umbau existierender Muster für nicht ausreichend erachtet wurde, begannen Konstruktionsstudien für einen neuen Jäger TFX, der 1966 im Rahmen des FX-Projektes (Fighter eXperimental) entstand und ausschließlich für den Luft-Luft-Einsatz ausgelegt sein sollte. Parallel dazu beteiligte sich die US-Luftwaffe anfangs an der Entwicklung der Grumman F-14 Tomcat der US-Marine, die genau die Aufgaben übernehmen sollte, für die die Luftwaffe das TFX entwickelte. Man zog sich aber frühzeitig aus dem Projekt zurück, als sich abzeichnete, dass die Tomcat mit ihrer für Trägerlandungen ausgelegten, sehr stabilen Zelle und der unflexiblen Avionik den gestellten Anforderungen nicht gerecht werden würde.

 
Einen neuerlichen Anschub erhielt das TFX-Projekt durch das bevorstehende Erscheinen der sowjetischen MiG-25 (NATO-Code: Foxbat) (die Prototypen wurden 1967 bei der Luftwaffenshow in Domodedowo gezeigt). Die Fähigkeiten dieses neuen Flugzeuges der UdSSR wurden von den westlichen Geheimdiensten vor dessen Erscheinen überschätzt. Als Reaktion wurde die Entwicklung des nun bereits als F-15 bezeichneten TFX beschleunigt. Es wurden keine Versuchsmuster gebaut. Das neue Flugzeug wurde direkt „vom Reißbrett“ bestellt. Als später der sowjetische Pilot Wiktor Iwanowitsch Belenko am 6. September 1976 mit einer MiG-25P nach Japan überlief und man das Flugzeug untersuchen konnte, zeigte sich aber, dass die Eile bei der F-15-Entwicklung, die einige Mehrkosten verursachte, nicht nötig gewesen wäre.

Die Forderungen an die Konstruktion wurden so am 30. September 1968 endgültig festgeschrieben. So sollte es etwa 18 Tonnen Gewicht, eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 2,5 und ein modernes Puls-Doppler Radar enthalten. Es beteiligten sich Fairchild Republic, North American Rockwell und McDonnell Douglas an dem Wettbewerb, aus dem letzterer am 23. Dezember 1969 als Sieger hervorging und am 2. Januar 1970 der Entwicklungsauftrag erteilt wurde.

Der erste Flug einer F-15A fand am 27. Juli 1972 auf der Edwards Air Force Base mit Testpilot Irving Burows an Bord statt, der Erstflug der zweisitzigen Trainerversion F-15B (der ehemaligen TF-15A) ein Jahr später am 7. Juli 1973. Erste Serienmaschinen (F-15B zur Pilotenausbildung) lieferte MDD im November 1974 aus. Im Laufe des Jahres 1976 war dann die erste „Eagle“-Staffel einsatzbereit.

 
Die Nachfolgemodelle F-15C und deren zweisitziges Gegenstück F-15D wurden von der US-Luftwaffe ab 1979 übernommen. Diese neuen Modelle haben das sog. Production Eagle Package (PEP 2000), das ihnen eine erhöhte interne Treibstoffkapazität von 908 kg (2000 Pfund), die Möglichkeit zum Anbringen von CFT-Zusatztanks (englisch: Conformal Fuel Tanks, Anfangs FAST-Packs genannt, zwei rechts und links am Rumpf enganliegende aerodynamisch gut gestaltete Behälter mit 5678 Liter Treibstoff, sowie möglich Sensorausrüstung) und ein erhöhtes maximales Startgewicht von 30,8 t beschert. Anfangs waren diese noch mit den Triebwerken F100-PW-100 der A/B Versionen ausgerüstet, später wurden dann F100-PW-220 mit 104,3 KN Nachbrennerschub eingebaut.

Ab 1985 kam bei neu gebauten F-15C verbesserte Technik zum Einbau, ältere Flugzeuge erhielten teilweise einen entsprechenden Umbau. Die Verbesserungen umfassten einen neuen Zentralcomputer, Software-Updates, um neue Versionen der AIM-7, AIM-9 und AIM-120-Raketen verwenden zu können, und ein erweitertes EW-System mit verbessertem Radar-Warngerät und Gegenmaßnahmen. Bei den letzten 43 gebauten F-15C wurde zusätzlich das neue APG-70-Radar von Hughes eingebaut. Für die Zukunft war geplant, noch mehr Maschinen damit auszurüsten, da das ursprünglich verwendete APG-63 als störanfällig galt (die Betriebszeit zwischen zwei Fehlern beträgt beim APG-63 durchschnittlich 15 Flugstunden, beim APG-70 Radar im Durchschnitt 100 Stunden). 18 F-15C wurden mit dem ASEA-Upgrade APG-63(V)2 versehen. Das AESA AN/APG-63(V)3 für die F-15C und F-15SG befindet sich seit Juni 2006 im Prototypstadium. Im November 2007 gab die Air Force bekannt, dass alle 224 amerikanischen F-15E und einige weitere F-15C mit dem diesem Radar ausgerüstet werden sollen.

F-15C, D und E nahmen 1991 im Persischen Golf an der Operation Desert Storm teil und bewiesen dort ihre überlegenen Kampffähigkeiten durch ein bestätigtes Abschuss/Verlust-Verhältnis von 26:0. F-15-Jäger waren für 36 der 39 Luft-Luft-Siege der Koalitionstruppen verantwortlich. Die F-15E Strike Eagles operierten hauptsächlich nachts und jagten Scud-Werfer und Artilleriebatterien mit Hilfe ihrer LANTIRN-Geräte. In der Schlacht von Khafji setzten die Luftstreitkräfte Saudi-Arabiens die F15 mit Erfolg ein.

Seitdem wurden sie auch zur Unterstützung der Operationen „Southern Watch“ (Überwachung der Flugverbotszone im Süd-Irak) und „Provide Comfort“ (Schutz der Kurden im Nord-Irak) eingesetzt, bei den NATO-Operationen in Bosnien sowie bei den Kriegen in Afghanistan und im Irak.

Obwohl sie eine außerordentlich erfolgreiche Konstruktion war, ist die F-15 aerodynamisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Trotz guter Avionik ist sie neueren Kampfflugzeugen wie dem Eurofighter EFA-2000 oder der russischen Suchoi Su-35 unterlegen. Auch spielen Gesichtspunkte der Stealth- (Tarn-) Eigenschaften heute eine wesentlich größere Rolle beim Entwurf von Kampfflugzeugen als zur Zeit der Entwicklung der F-15. Mit der F-22 Raptor steht inzwischen ein Nachfolgemodell zur Verfügung. Zuerst werden die F-15A durch die F-22 abgelöst, später auch die C-Modelle, und sobald der neue F-35 Lightning II einsatzbereit ist, hat auch die F-15E Strike Eagle ausgedient. Die letzten Eagles sollen demnach um das Jahr 2030 außer Dienst gehen.


 Konstruktion  
 

Die Stärken der Eagle liegen in ihrer Wendigkeit und Beschleunigung, der Reichweite, den mitführbaren Waffen und in ihrer Avionik. Mit ihren elektronischen Systemen kann die F-15 feindliche Flugzeuge entdecken, aufschalten, verfolgen und angreifen, während sie in freundlichem oder feindkontrolliertem Luftraum operiert. Die Schnittstelle zum Piloten wurde konsequent so entwickelt, dass eine Person einen Luftkampf zwar alleine, aber trotzdem sicher und effektiv führen kann.

Die Manövrierfähigkeit und Beschleunigung der F-15 werden durch ein hohes Schubgewichtsverhältnis (durch die starken Pratt&Whitney F100-PW-100 Triebwerke) und eine niedrige Tragflächenbelastung erreicht, was die recht einfache aerodynamische Konstruktion mehr als ausglich. Die Tragflächenbelastung (das Verhältnis von Flugzeuggewicht zu Flügelfläche) ist wichtig für hohe Wendigkeit, und erlaubt dem Flugzeug in Kombination mit dem hohen Schubgewichtsverhältnis, mit hohen Lastvielfachen enge Kurven zu fliegen. Die Flugzelle selbst besteht im Wesentlichen aus Aluminium (40%) und Titan (25%).

Als die F-15 1976 in Dienst gestellt wurde, war sie der erste Luftüberlegenheitsjäger der Welt. Ihre Überlegenheit basierte dabei auf ihrem Leistungsvermögen, sich mit hoher Geschwindigkeit einem Ziel zu nähern und sich notfalls schnell aus kritischen Situationen befreien zu können. Aber als Ende der 80er Jahre in der Sowjetunion die MiG-29 Fulcrum und Suchoi Su-27 Flanker in Dienst gestellt wurden, zeigten sich die Defizite der F-15. Im amerikanischen „Hi-Lo“-Konzept musste die F-15 nun gegen die Su-27 kämpfen. Obwohl sie im BVR-Kampf noch mithalten konnte, war sie im direkten Vergleich zu schwerfällig und somit im Kurvenkampf unterlegen. Aufgrund der komplizierten Technik waren die F-15 zudem viel störanfälliger als ihr sowjetisches Gegenstück. Jedoch hat die F-15 einen Vorsprung in den Bereichen Avionik, Sensoren und Lenkwaffen, wo die russischen Flugzeuge schlecht abschneiden.

Die Avionik-Ausrüstung umfasst ein Head-Up-Display, fortschrittliches Radar, Inertiale Navigation, Fluginstrumente, gesicherte Kommunikation, taktische Navigation und ein Instrument Landing System. Dazu kommen noch Geräte, die automatisiert im Hintergrund arbeiten, vor allem das taktische System zur elektronischen Kampfführung (Störsender), das Identifikations-System Freund/Feind (IFF), elektronische Gegenmaßnahmen zum Schutz vor Raketenbedrohungen und der zentrale Bordrechner.

Das Head-Up-Display, das auf eine Scheibe vorne in der Pilotenkanzel projiziert wird und auch unter widrigen Lichtbedingungen gut sichtbar ist, bietet dem Piloten situationsabhängig alle notwendigen Informationen, um seine Lage einzuschätzen, den Jet zu fliegen und zu kämpfen, ohne den Blick abzuwenden um auf die Cockpit-Instrumente zu sehen.

 Das vielseitige APG-63 Puls-Doppler-Radarsystem kann sowohl zu hoch fliegenden Zielen hinaufschauen als auch auf tief fliegende Ziele hinunter, ohne durch Bodenreflexionen gestört zu werden (sog. Look down-shoot down Fähigkeit). Es kann Flugzeuge und kleine Hochgeschwindigkeits-Ziele sowohl außerhalb visueller Sichtweite als auch im Nahbereich entdecken und verfolgen, und dies bis hinunter zu buchstäblicher „Baumwipfelhöhe“. Das Radar gibt seine Zielinformationen an den Zentralcomputer weiter, der dann die Feuerleitung übernimmt. Für Luftkämpfe im Nahbereich hat das Radar einen Modus, in dem es feindliche Flugzeuge automatisch aufschaltet, so dass der Pilot nicht erst zeitaufwändig Ziellisten durchgehen muss. Das System für elektronische Kriegführung stellt erstens Warnung vor potenziellen Bedrohungen zur Verfügung und zweitens automatisierte Gegenmaßnahmen gegen ausgewählte Bedrohungen.

Die F-15 kann praktisch das ganze Arsenal aktueller amerikanischer Luft-Luft-Raketen tragen. Das automatisierte Waffensystem erlaubt dem Piloten, sicher und effektiv zu kämpfen, indem er die auf dem Head-Up-Display dargestellten Informationen nutzt. Die Bedienelemente für sämtliche während Flug und Kampf benötigten Funktionen sind in den Schubregler und Steuerknüppel integriert, so dass der Pilot diese beiden wichtigen Steuerelemente nicht loslassen muss (HOTAS). Wenn er von einem Waffensystem zu einem anderen wechselt, erscheint die visuelle Hilfe zu dieser Waffe automatisch auf dem Head-Up-Display.

 

Eine F-15C feuert eine AIM-7 Sparrow Luft-Luft-Rakete ab
Im Einzelnen kann die Eagle mit Kombinationen aus vier unterschiedlichen Luft-Luft-Waffen bestückt werden: AIM-7F/M Sparrow-Raketen oder AIM-120 AMRAAM (Advanced Medium Range Air-to-Air Missile, fortgeschrittene Luft-Luft-Rakete mittlerer Reichweite) unter dem Rumpf, AIM-9L/M Sidewinder oder AIM-120 an zwei Pylonen unter den Flügeln, und eine interne M61 20-mm Maschinenkanone.

Speziell für die F-15-Modellvarianten C und D wurden sog. Conformal Fuel Tanks (CFTs) entwickelt. Diese Zusatztanks können seitlich an den Lufteinlässen unter den Flügeln angebracht werden. Ihre Besonderheit liegt darin, dass sie aerodynamisch optimiert sind, und im Gegensatz zu normalen Außen-/Flügeltanks nicht begrenzend auf die maximal erreichbare Geschwindigkeit oder Wendigkeit wirken (sie sorgen zwar für Luftwiderstand usw., sind aber so ausgelegt, dass sie starken Belastungen widerstehen können und bei scharfen Flugmanövern nicht wie normale Außentanks unmotiviert abreißen und Schäden verursachen - zusätzlich erzeugen sie Auftrieb, was den erzeugten Luftwiderstand wieder etwas aufwiegt). Jeder CFT bietet Platz für etwa 3.000 l Treibstoff. Diese Tanks reduzieren die Notwendigkeit zur Luftbetankung bei Einsätzen und verlängern die Zeit, die das Flugzeug im Kampfgebiet bleiben kann - eine mit CFTs ausgerüstete Eagle benötigt zum Überqueren des Atlantiks keine Luftbetankung. Durch die Nutzung von CFTs bleiben alle externen Aufhängungen für Munition frei. Zusätzlich können sogar noch weitere AIM-7F/M-Raketen an den CFTs befestigt werden. Ihr Nachteil ist, dass die Tanks nur von Wartungspersonal demontiert und nicht wie normale Zusatztanks in der Luft abgeworfen werden können, falls die Situation es erfordert.


 F-15E Strike Eagle (Jagdbomber)  
 
Obwohl der Slogan des Entwicklerteams bei McDonnell-Douglas Not a pound for air-to-ground! (Nicht ein Pfund für Luft-Boden-Fähigkeiten!) war, erwies sich die grundsätzliche Konstruktion der F-15 als flexibel genug, um später auf deren Basis eine Variante für Bodenangriffe zu entwickeln, die F-15E Strike Eagle. Sie ist ein zweisitziger Jet, dessen Hauptaufgabe Präzisionsschläge, Unterbindung und Bodenunterstützung sind. Obwohl sie konsequent für diese Aufgaben optimiert wurde, hat sie durchaus noch die Fähigkeit, sich gegen Luftbedrohungen selbst zu verteidigen. Das hintere Cockpit enthält u.a. vier Mehrzweck-CRT-Displays zur Überwachung von Flugzeugsystemen und Waffenmanagement. Ein digitales, dreifach redundantes Flugkontrollsystem von Lear Siegler, zusätzlich verbessert durch ein Inertiales Navigationssystem mit Ringlaser-Gyroskop bietet automatischen Geländefolgeflug.

Zum tiefen Eindringen in feindlichen Luftraum in niedriger Höhe und mit hoher Geschwindigkeit, für Präzisionsangriffe auf taktische Ziele bei Nacht oder widrigem Wetter trägt die F-15E ein hochauflösendes APG-70-Radar sowie außen Infrarot-Sichtgeräte zur Zielerfassung (LANTIRN). Mittlerweile hat sich das Modell so gut bewährt, dass der Air Force vom Pentagon F-15E gestellt werden, für die gar kein Bedarf gemeldet wurde.


 Exportversionen 

Neben den USA fliegen auch Japan, Israel und Saudi-Arabien die Eagle.

F-15I Thunder - Israel hatte ursprünglich F-15A, B, C und D aus Beständen der US Air Force gekauft, und interessierte sich Mitte der 1990er Jahre für eine Luft-Boden-Version auf Basis der Strike Eagle. Da Israel teilweise Waffen verwenden möchte, für die die Avionik der Strike Eagle erst umgebaut werden muss, wird dieses Flugzeug als F-15I Thunder bezeichnet. Insgesamt waren 55 Stück bestellt worden, deren Auslieferung bis 1999 dauerte.
F-15K - F-15E Version für das FX-Programm-Version der ROKAF (Republic Of Korean Air Force - südkoreanische Luftstreikräfte) mit General Electric F110-GE-129 Triebwerken; APG-63(V)1 Radar; 12,5x12,5 cm AMLCD (Active Matrix Liquid Crystal Displays - Farb-LCD mit aktiver Matrix) MFD (Multi-Function Display - Mehrweganzeige); Erstflug: 25. September 2000; Order: 40 (Auslieferung 2005 - 2008) US$ 4,46 Mrd. Im April 2008 gab Südkorea bekannt, dass man 21 weitere Maschinen beschaffen wird. Diese werden mit den F100-PW-229 Triebwerken ausgestattet, welche bereits bei den koreanischen F-16 zum Einsatz kommen.
F-15S Peace Sun IX - (anfangs F-15XP bezeichnet) Saudi-Arabiens erste Eagles waren F-15C und D, die aus der laufenden Produktion abgezweigt wurden. Nach guten Erfahrungen mit diesen Luft-Luft-Jägern interessierte man sich auch dort für Flugzeuge auf Basis der Strike Eagle. Die Avionik der Peace Sun IX stellt eine abgespeckte und vereinfachte Version dar, so fehlt z.B. dem Radar die Möglichkeit zur Computeranalyse der gefundenen Ziele. Die letzte von 72 F-15S wurde im November 1999 ausgeliefert und war gleichzeitig die nach 27 Jahren letzte in den USA gebaute F-15.
F-15SG - Version für die Luftwaffe Singapurs. Diese Variante setzte sich Ende 2005 in einer Ausschreibung gegen die Dassault Rafale und den Eurofighter durch. Insgesamt hat Singapur 24 Maschinen bestellt, die Auslieferung soll 2008 beginnen. Die Maschine entspricht im wesentlichen der F-15K, wobei sie jedoch über das AN/APG-63(V)3 AESA-Radar verfügt.
F-15 J Peace Eagle und F-15DJ - Mitsubishi hat von MDD eine Lizenz für den Bau von F-15 erworben und insgesamt 223 Stück an die japanische Luftwaffe ausgeliefert. Sie ähneln technisch der F-15C/D, haben jedoch abgespeckte ECM-Systeme. Erstflug in Japan am 26. August 1981.

 Entwicklungs- und Testversionen  
 

F-15 ACTIVE
F-15S/MTD - Eine TF-15A der NASA wurde in ein Demonstrationsflugzeug für STOL-Manöver umgebaut. Die F-15 wurde mit Canards ausgerüstet und testete vor allem im Bereich der Schubvektorsteuerung, welche zweidemensional ausgeführt ist und einen Bewegungsspielraum von +/- 20° besitzt.
F-15 ACTIVE - Die F-15S/MTD wurde für das Advanced Control Technology for Integrated Vehicles-Programm der NASA umgebaut und von 1993-1999 eingesetzt. Es wurde eine 3D-Schubvektorsteuerung mit einem omnidirektionalen Spielraum von 20° eingesetzt .
F-15 IFCS - Die F-15 ACTIVE wurde danach mit dem Intelligent Flight Control System ausgerüstet. Dies ist ein Flugkontrollsystem der nächsten Generation welches die Sicherheit der Crew erhöhen sowie die Flugzeug-Leistung unter normalen Bedingungen verbessern soll.
F-15 MANX - Eine Variante der F-15 ACTIVE ohne Leitwerk.

 Allgemeine Eigenschaften und Technische Daten  
Kenngröße F-15C F-15E
Typ:  Luftüberlegenheitsjäger Jagdbomber
Länge:    19,43 m 19,43 m
Flügelspannweite:    13,06 m 13,05 m
Höhe:    5,63 m 5,63 m
Flügelfläche:    56,48 m² 56,48 m²
Flügelstreckung:    3,02 3,02
Tragflächenbelastung Minimal (Leergewicht): 230 kg/m²
Nominal (normales Startgewicht): 368 kg/m²
Maximal (maximales Startgewicht): 546 kg/m²
 Minimal (Leergewicht): 255 kg/m²
Nominal (normales Startgewicht): 361 kg/m²
Maximal (maximales Startgewicht): 651 kg/m²
 
Leergewicht:  12.973 kg 14.379 kg
normales Startgewicht:  20.185 kg 20.411 kg
maximales Startgewicht:  30.844 kg 36.741 kg
maximale Treibstoffkapazität:  6.103 kg (intern) 9.818 kg (intern)
maximale Waffenlast:  10.705 kg 11.115 kg
Marschgeschwindigkeit:  k.A. 917 km/h auf optimaler Höhe
Höchstgeschwindigkeit:  Mach 2,49 bzw. 2.655 km/h auf optimaler Höhe Mach 2,54 bzw. 2.698 km/h auf optimaler Höhe
Dienstgipfelhöhe:  19.811 m 18.290 m
Steigrate:  >254 m/s 254 m/s
Überführungsreichweite:  5.555 km (CFTs + 3 Zusatztanks) 5.741 km (CFTs + Zusatztanks)
Startrollstrecke:  275 m k.A.
Landerollstrecke:  762 m k.A.
Landegeschwindigkeit:  232 km/h k.A.
Radstand/Spurweite:  5,42 m / 2,75 m k.A.
Belastungen:  -3 g bis +8,5 g -3 g bis +8 g
Triebwerke:  zwei Pratt & Whitney F100-PW-220 zwei Pratt & Whitney F100-PW-229
Schubleistung:  ohne Nachbrenner: 2x 65,26 kN
mit Nachbrenner: 2x 106,6 kN
 ohne Nachbrenner: 2x 79,18 kN
mit Nachbrenner: 2x 129,45 kN
 
Schub-Gewicht-Verhältnis Maximal (Leergewicht): 1,68
Nominal (normales Startgewicht): 1,08
Minimal (maximales Startgewicht): 0,70
 Maximal (Leergewicht): 1,84
Nominal (normales Startgewicht): 1,29
Minimal (maximales Startgewicht): 0,72
 

Kosten pro Stück:
A/B Modell - 27,9 Mio. US-$ (FY1998)
C/D Modell - 29,9 Mio. US-$ (FY1998; Kosten für den flugfertigen Jet, "flyaway costs")
E Modell - 55 Mio. US-$ (FY1998; inklusive Entwicklungskosten)
K Modell - 100 Mio. US-$ (FY2006; inklusive Entwicklungskosten und Support für Exportkunden)
Stückzahlen (USAF): 396 bei aktiven Einheiten ; 126 bei der Nationalgarde.

 Bewaffnung  
F-15A,B,C,D,J festinstallierte Bord-Maschinenkanone

1 x Lockheed Martin Aeronautics Company M61A-1 20-mm-Revolver-Maschinenkanone (940 Schuss Munition)
Aufhängestationen an zwei Unterflügelstationen, und fünf Unterrumpfstationen für maximal 10´705 kg Kampfmittel

Luft-Luft-Bewaffnung

4 x Raytheon AIM-9L/M/X "Sidewinder"
4 x Raytheon AIM-7F/N "Sparrow"
8 x Raytheon AIM-120B AMRAAM
Luft-Boden-Lenkwaffen

6 x Raytheon AGM-65B "Maverick" Panzerabwehr-Lenkwaffe
2 x Boeing North American GBU-15 Gleitbombe
Luft-Boden-Freifallmunition

12 x NAD Crainer Mk.82 Freifallbombe 241 kg
3 x NAD Crainer Mk.84 Freifallbombe 908 kg
2 x B-57 taktische termonnukleare-Freifallbombe
2 x B-61 taktische termonnukleare-Freifallbombe (0,3-340 Kilotonnen Sprengkraft)
Externe Behälter

2 x 610gal Zusatztank (für Kerosin)

F-15E,S,K,SG festinstallierte Bord-Maschinenkanone

1 x Lockheed Martin Aeronautics Company M61A-1 20-mm-Revolver-Maschinenkanone (512 Schuss Munition)
Aufhängestationen an zwei Unterflügelstationen, und fünf Unterrumpfstationen für maximal 11´113 kg Kampfmittel

Luft-Luft-Bewaffnung

4 x Raytheon AIM-9L/M/X "Sidewinder"
8 x Raytheon AIM-120B AMRAAM
Luft-Boden-Lenkwaffen

6 x Raytheon AGM-65B "Maverick" Panzerabwehr-Lenkwaffe
2 x AGM-130 Standoff Weapon System
2 x AGM-154 JSOW
2 x AGM-158 JASSM
2 x Boeing North American GBU-15 Gleitbombe
8 x GBU-12 „Paveway II“ lasergelenkte Gleitbombe (227 kg)
4 x GBU-16 „Paveway II“ lasergelenkte Gleitbombe (454 kg)
2 x GBU-12 „Paveway II“ lasergelenkte Gleitbombe
2 x GBU-24 „Paveway II“ lasergelenkte Gleitbombe
2 x GBU-28 „Bunker Buster“ lasergelenkte Gleitbombe
GBU-29 JDAM
GBU-30 JDAM
GBU-31 JDAM
GBU-32 JDAM
GBU-39/B Small Diameter Bomb
GBU-40/B Small Diameter Bomb
Luft-Boden-Freifallmunition

12 x Mk.20 "Rockeye" Splitterbombe
12 x CBU-87 Splitterbombe
12 x BLU-109 Penetrator Bomb
12 x BLU-113 Penetrator Bomb
12 x BLU-118 Thermobaric Bomb
12 x NAD Crainer Mk.82 Freifallbombe 241 kg
6 x NAD Crainer Mk.83 Freifallbombe 453 kg
6 x NAD Crainer Mk.84 Freifallbombe 908 kg
2 x B-57 taktische thermonnukleare-Freifallbombe
2 x B-61 taktische thermonnukleare-Freifallbombe (0,3-340 Kilotonnen Sprengkraft)
Externe Behälter

2 x 610gal Zusatztank (für Kerosin)
1 x AN/AAQ-13 Navigations-Behälter
1 x AN/AAQ-14 Zielbeleuchtungs-Behälter
1 x AN/AXQ-14 Data Link-Behälter
1 x AN/ZSW-1 Improved Data Link-Behälter
1 x MXU-648 Reise-Behälter

 EloKa-Systeme  
Folgende Tabelle listet alle bekannten und kompatiblen EloKa-Systeme für die F-15 auf.

Bezeichnung Unterbringung Bemerkungen
Radarwarnsysteme
AN/ALR-56A Intern Für F-15A
AN/ALR-56C Intern Für F-15C/E/K/S
Raketenwarnsysteme
AN/AAR-57 Intern Für F-15E
Täuschkörperwerfer
AN/ALE-45 Intern Produktionsstandard
AN/ALE-55 Intern Bestandteil des AN/ALQ-214
AN/ALE-58 Extern  
Störsysteme
AN/ALQ-128 Intern Für F-15C/E
AN/ALQ-131 Extern  
AN/ALQ-135 Intern Für F-15C/E
AN/ALQ-135M Intern Für F-15K
AN/ALQ-184 Extern  
AN/ALQ-214 Intern Für F-15C/E


 Unfälle  
Im April 2002 stürzte eine F-15C in den Golf von Mexiko, nachdem am linken Seitenleitwerk die Vorderkante bei Mach 1,97 abriss. 

Am 2. November 2007 brach eine F-15C (80-0034) der Missouri Air National Guard bei einer Luftkampfübung unmittelbar hinter dem Cockpit auseinander. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten. Als Grund stellte sich ein Bruch eines der beiden zur Versteifung des Cockpitbereiches vorhandenen oberen Längsträger heraus. Dieser entsprach mit einer Dicke von 10-19 mm anstelle 23 mm nicht der Spezifikation, wodurch es erst zum Haarriss und dann zum kompletten Versagen kam. Nach dem Unfall wurde erst für die gesamte F-15 Flotte, später nur für die betroffenen F-15A bis -D Startverbot erteilt und die Maschinen näher untersucht. Weltweit wurden über 1100 F-15 vorübergehend mit Startverbot belegt. Die Untersuchungen ergaben bei 182 Maschinen mindestens einen zu schwachen Längsträger, bei neun Maschinen davon schon Risse. Alle anderen Maschinen wurden am 10. Januar 2008 wieder für einsatzbereit erklärt. Was mit den 182 fehlerhaften Flugzeugen passiert ist noch offen.