English Electric "Canberra"
English Electric "Canberra"

Daten und Fakten :


Technische Daten:

zweisitziger Nacht-Intruder und -Unterbrecher

Antrieb:zwei Wright J65-W-5 Turbojets mit je 3266 kg Schub

Höchstgeschwindigkeit: 937 km/h

Spannweite: 19,51 m

Länge: 19,96 m

max. Startgewicht: 24.948 kg

Bewaffnung: bis zu 2722 kg Bomben (intern); und bis zu 16 127-mm-Raketen an Unterflügelstationen

Technische Daten English Electric Canberra B(I).Mk 58 [Bearbeiten]

zweisitziger leichter Bomber

Antrieb: zwei Rolls-Royce Avon 109 Strahltriebwerke mit jeweils 3402 Kp Schub

max. Geschwindigkeit in Seehöhe: 821 km/h

max. Geschwindigkeit in 12200m Höhe: 901 km/h

Marschgeschwindigkeit: 650 km/h

Anfangssteigegeschwindigkeit: 18,3 m/sec

Dienstgipfelhöhe: 14630 m

Reichweite: 1300 km

Überführungsreichweite: 5792 km

Leergewicht: 10519 kg

normales Startgewicht: 21319 kg

max. Startgewicht: 23234 kg

Spannweite: 19,31 m

Länge: 19,96 m

Höhe: 4,74 m

Flügelfläche 89,50 m²

Bewaffnung: Vier 20 mm Hispano Mk V Maschinenkanonen, max. 1362 kg Last im Bombenschacht sowie bis zu 908 kg Last an Unterflügelstationen

Beschreibung:

B-57 des United States Department of Commerce (Handelsministerium)

Die English Electric Canberra war ein zweistrahliges Bomben- und Aufklärungsflugzeug der ersten Generation. Sie wurde ab 1944 als Ersatz für die de Havilland Mosquito entwickelt und 1951 von der Royal Air Force in Dienst gestellt. Eine Besonderheit der Bauweise war die Integration der Triebwerke in die Tragflächen. In den USA in Lizenz gefertigte Modelle der US Air Force sind unter dem Namen Martin B-57 bekannt.Insgesamt wurden 1352 Flugzeuge produziert, darunter 403 B-57 und 48 Flugzeuge für die australische Luftwaffe. Verschiedene Versionen wurden nach Argentinien, Kanada, Chile, Ecuador, Äthiopien, Frankreich, Indien, Neuseeland, Pakistan, Peru, Rhodesien, Südafrika, Schweden, Venezuela und in die BRD exportiert. Die RAF Germany flog die Canberra ca. 2 Jahrzehnte. In der deutschen Luftwaffe wurden einige Exemplare jahrelang zu Testzwecken verwendet. Am 23. Juni 2006 wurden die letzten Canberras der RAF nach 55 Jahren offiziell außer Dienst gestellt.Das Flugzeug wurde ursprünglich als leichter Bomber und später als Fotoaufklärer eingesetzt. In der USAF fand die B-57 als Nachfolger der B-26 Marauder Verwendung, unter anderem als Bodenangriffsflugzeug Martin B-57G im Vietnamkrieg. Andere Einsätze fanden im malayischen Bürgerkrieg und während der Sueskrise (durch die RAF) sowie in den Kriegen zwischen Äthiopien und Eritrea bzw. Somalia, in den Indo-Pakistanischen Kriegen und in den Buschkriegen Rhodesiens und Südafrikas statt. Eine für den Höheneinsatz modifizierte Version stellte 1957 mit 21.430 m einen Höhenweltrekord auf und diente der USAF vor der Indienststellung der Lockheed U-2 zu Aufklärungsflügen über China und der Sowjetunion.Zu einem Sonderstatus kam die Martin B-57G. Um über einen Nachschubunterbrecher für Nachtmissionen gegen den Ho-Chi-Minh-Pfad zu verfügen, wurden 16 Nachtintruder B-57G umgebaut und mit einem abgeschlossenen Nachtangriffspaket in der drastisch veränderten, knollenförmigen Nase versehen. Dieses von Westinghouse entwickelte Paket enthielt vorwärts gerichtetes Suchradar, FLIR, ein Tiefflugvideo und einen Laser-Reichweiten- und Zielerfassungssucher.Elf von diesen Flugzeugen wurden ab September 1970 an das 13. Bombergeschwader am Ubon Luftwaffenstützpunkt in Thailand geliefert und erwiesen sich bei der Operation "Tropic Moon III" als äußerst erfolgreich. Sobald das Ziel von den Sensoren entdeckt und erfasst war, wurde per Lasersystem die Entfernung bestimmt und das Ziel erhellt, sodass eine 227-kg-Bombe aus der Serie Paveway I mit großer Genauigkeit darauf Kurs nehmen konnte. Mit diesem Paket konnte die Martin B-57 schließlich das Versprechen der Nachtintruder erfüllen, das in ihren Frühzeiten so lange unerfüllt geblieben war, weil es keine adäquaten Zielerfassungsgeräte gegeben hatte.
Im Rahmen des "Pave Gat"-Programmes wurde mindestens eine B-57G mit dem dreiläufigen 20-mm-Geschütz XM197 auf einer einstellbaren Vorrichtung (im Bereich des Bombenschachts) bestückt, um sie als "Gunship" einzusetzen. Die Tests waren zwar erfolgreich, doch die Maschine wurde nie für Einsätze in Vietnam benutzt.


Versionen

B.Mk 1 Vier Vorserienmodelle

B. Mk 2 Erstes Serienmodell. Die Besatzung bestand aus 3 Personen. Das Flugzeug wurde mit zwei Avon R.A. 3 Triebwerken ausgerüstet, die jeweils 2945 kp Schub leisteten. An den Tragflächenspitzen befanden sich Treibstofftanks. Am 25. Mai 1951 ging das erste Exemplar an 101. Squadron in Binbrook, Lincolnshire. Es wurden 415 B. Mk 2 gebaut.

PR. Mk 3 Photo-Aufklärer. Das Model wurde von B. Mk 2 abgeleitet. Es wurden 37 Exemplare gebaut.

T. Mk 4 Trainer. Das Model wurde von B. Mk 2 abgeleitet. Das Flugzeug war mit Doppelsteuer und Sitz für den Navigator ausgerüstet. Es wurden 67 Exemplare gebaut.

B. Mk 5 Zielmarkierungsversion von B. Mk 2. Das Flugzeug erhielt einen festen Bug und eine flache Konsole für Bombenschützen. Es wurde ein Prototyp gebaut.

B. Mk 6 Serienmodell der zweiten Generation. Der Rumpf wurde um 0,3 m verlängert. Die Kraftstoffkapazität wurde erhöht. Das Flugzeug wurde mit zwei Avon 109 Triebwerken ausgerüstet, die jeweils 3357 kp Schub leisteten. Ein Waffenbehälter mit vier 20 mm Maschinenkanonen konnte mitgeführt werden. Es wurden 103 Exemplare gebaut.

B(I). Mk 6 Vorläufige Nacht-Jagdbomberversion von B. Mk 6. Das Flugzeug besaß einen Unterrumpfwaffenbehälter und Unterflügelwaffen. Es wurden 22 Exemplare gebaut.

PR. Mk 7 Photo-Aufklärer. Das Model wurde von B. Mk 6 abgeleitet. Es wurden 75 Exemplare gebaut.

B(I). Mk 8 Serienmodell der dritten Generation. Das Flugzeug konnte als Langstrecken-Nachtjagdbomber, Höhenbomber oder Zielmarkierer eingesetzt werden. Das Model wurde von B. Mk 6 abgeleitet. Die Kanzel saß aus der Backbordseite des Rumpfes. Die Besatzung bestand nur noch aus zwei Personen: Pilot und Navigator/Bombenschütze. Es konnte ein Waffenbehälter mit vier 20mm British-Hispano Maschinenkanonen mitgeführt werden. Unter jeder Tragfläche befand sich eine Aufhängung zur Aufnahme einer Bombe bis zu 1000 lb (454 kg) oder zur Aufnahme von ungelenkten Raketen. Der Erstflug war am 23. Juli 1954. Es wurden 73 Flugzeuge gebaut.

PR. Mk 9 Höhenaufklärer. Das Model wurde von B(I). Mk 8 abgeleitet. Der Rumpf dieser Version wurde auf 27,72 m verlängert. Die Spannweite erhöhte sich um 1,22 m. Es wurden zwei Avon 206 Triebwerke mit jeweils 4990 kp Schub eingebaut. Der Erstflug war am 8. Juli 1955. Es gab einen umgebauten Prototyp und weitere 23 Neubauten.

U. Mk 10 Unbemanntes Zielmarkierungsflugzeug. Es handelte sich um Umbauten aus B. Mk 2.

T. Mk 11 Trainer. Das Flugzeug wurde aus B. Mk 2 umgebaut. Neben zwei Mann Besatzung gab es zwei Plätze zur Ausbildung von Piloten und Navigatoren für Allwetter-Kampfflugzeuge mit AI-Radar. Das AI/17 Radar war im Bug eingebaut. Es wurden 7 Flugzeuge umgebaut.

B(I). Mk 12 Umbau von B(I) Mk 8. Für die RNZAF wurden 10 Flugzeuge, für die SAAF 6 Flugzeuge umgebaut.

T. Mk 13 Ausführung der T. Mk 4 für die RNZAF. Es wurden zwei Flugzeuge gebaut.

B. Mk 15 Umbau von B. Mk 6. Das Flugzeug besaß Unterflügelvorrichtungen für zwei 454 kg Bomben oder ungelenkte Raketenbündel. Die Navigations- und Kommunikationsgeräte waren modernisiert. Es wurden 38 Flugzeuge umgebaut.

E. Mk 15 Das Flugzeug besaß eine elektronische Ausrüstung zur Kalibrierung.

B. Mk 16 Wie B. Mk 15 mit zusätzlicher Ausrüstung (Blue Shadow). Es wurde 20 Flugzeuge aus B. Mk 6 umgebaut.

T. Mk 17 Trainer für elektronische Störmaßnahmen (ECM).

B. Mk 20 Lizenzbau in Australien. Die Triebwerke Avon 109 wurden ebenfalls in Australien hergestell. Es wurden 48 Flugzeuge für die RAAF gebaut.

T. Mk 21 Umbau zum Trainer. In Australien wurden zwei B. Mk 2 und fünf B. Mk 20 umgebaut.

PR. Mk 57 Exportversion von PR. Mk 7 für die indische Luftwaffe. Es wurden 10 Flugzeuge gebaut.

B(I). Mk 58 Exportversion von B(I). Mk 8 für die indische Luftwaffe. Es wurden 71 Flugzeuge gebaut.

Martin B-57A Lizenzversion von B. Mk 2. Der Antrieb erfolgte aber durch zwei Wright J65-W-1 Triebwerken. Es wurden 8 Flugzeuge gebaut

Martin RB-57A Wie B-57A aber mit Kameras hinter der Bombenstation. Es wurden 67 Flugzeuge gebaut.

Martin B-57B Weiterentwicklung B-57A für taktische Nachteinsätze. Das Flugzeug erhielt zwei Tandemsitze, eine Bewaffnung von 8 MG und vier Maschinenkanonen, Rotationsbombentür und Flügelpylonen für Bomben oder Raketen. Es wurden 202 Flugzeuge gebaut.

Martin RB-57B Umgebaute B-57B mit Kameraausrüstung.

Martin EB-57B Umgebaute B-57B mit ECM-Ausrüstung.

Martin B-57C Wie B-57B aber mit Doppelsteuerung. Es wurden 38 Flugzeuge gebaut.

Martin RB-57D Strategischer Aufklärer für große Höhen. Das Flugzeug erhielt eine größere Spannweite und zwei Pratt & Whitney J57 Triebwerke. Es wurden 20 Flugzeuge gebaut.

Martin EB-57D Umbau von RB-57D mit ECM-Ausrüstung

Martin RB-57F B-57B und B-57D wurden für Aufklärungsflüge in großen Höhen umgebaut. Dieser Umbau erfolgte bei General Dynamics. Die Spannweite wurde auf 37,19 m erhöht. Als Triebwerke wurden zwei Pratt & Whitney TF33-P-11 mit je 8165 kp Schub und zwei Pratt & Whitney J60-P-9 mit je 1497 kp Schub eingebaut. Es entstanden 21 Umbauten.

Martin B-57E Wie B-57B aber mit Zielscheiben-Schleppausrüstung. Es wurden 68 Flugzeuge gebaut.

Martin EB-57E Umgebaute B-57E mit ECM-Ausrüstung.

Martin B-57G Umgebaute B-57B mit Spezialsensoren für Nacht-Jagdbomber-Einsätze.