De Havilland DH106 "Comet"
De Havilland DH106 "Comet"

Daten und Fakten :

Bei der de Havilland DH 106 Comet handelt es sich um das erste Düsenverkehrsflugzeug der Welt. Es war als Tiefdecker für zunächst 36 Passagiere ausgelegt. Die vier Triebwerke waren in die Tragflächenwurzel integriert. Der Erstflug des Prototyps fand am 27. Juli 1949 statt. Hersteller war das britische Unternehmen de Havilland Aircraft Company.

Geschichte


Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges tauchten erstmals die Pläne für ein ziviles Düsenverkehrsflugzeug auf. Seit 1942 beschäftigte sich das Brabazon-Komitee um Geoffrey de Havilland, dem berühmtesten Flugzeugbauer Englands, mit der Entwicklung von Nachkriegsflugzeugen. Aus den vom Brabazon-Komitee unter dem Namen Brabazon IV zusammengefassten Anforderungen resultierte die DH-106 Comet, ein Tiefdecker mit vier Ghost-Strahltriebwerken. Der Prototyp der Comet startete am 27. Juli 1949 zum Erstflug.

Am 2. Mai 1952 nahm die British Overseas Airways Corporation (BOAC), die von Anfang an maßgeblich an der Planung beteiligt gewesen war, als erste Gesellschaft weltweit den planmäßigen Liniendienst mit einem Düsenverkehrsflugzeug auf. Der Erfolg der Düsenverkehrsflugzeuge war vorauszusehen. Die Comet verkürzte mit ihrer Reisegeschwindigkeit von 800 km/h die Reisedauer auf die Hälfte, war vibrationsfrei und ruhig. Dies führte schnell zu zahlreichen Bestellungen bei de Havilland.

Bald kam es jedoch zu Unfällen wegen mangelhafter aerodynamischer Leistung beim Starten des Flugzeuges. Es mussten einige konstruktive Veränderungen vorgenommen werden. Außerdem wurde die Pilotenschulung verbessert. Nachdem diese Probleme behoben waren, stürzten mehrere Comet 1 aufgrund von Materialermüdung ab, was zeitweise eine weltweite Stilllegung aller Comet zur Folge hatte (siehe Unterkapitel Unfallserie.)

De Havilland entwickelte weitgehende Verbesserungen, die schließlich als Comet Mk. IV in den Varianten Comet 4, 4B und 4C verkauft wurden. Im Betrieb erwiesen sich diese Maschinen als überaus zuverlässig – die britische Marine setzt nach wie vor auf der Comet 4C basierende Seeaufklärer ein – allerdings war einerseits der Ruf des Typs durch die Probleme mit der Comet 1 nachhaltig beschädigt, andererseits verlor de Havilland durch die Unfallserie und die dadurch notwendige Neuentwicklung wertvolle Zeit, welche die französischen und amerikanischen Konkurrenten Sud Aviation, Boeing und Douglas Aircraft Company nutzen konnten, um ihre Modelle Caravelle, Boeing 707 und Douglas DC-8 auszureifen und erfolgreich am Markt zu platzieren. Als die Comet 4 schließlich im Oktober 1958 den Liniendienst aufnahm, wurden auch die ersten, wesentlich größeren und leistungsfähigen, 707 in Dienst gestellt, die Caravelle und die DC-8 folgten im Jahr danach.

Technische Daten

Kenngröße Comet 1

Länge: 28,61 m

Spannweite: 34,98 m

Rumpfdurchmesser: 2,97 m

Flügelfläche: 188,30 m²

Pfeilung: 20°

Höhe: 8,70 m

Nutzlast: 5.670 kg

Maximales Startgewicht: 47.620 kg

Maximale Sitzanzahl: ca. 60

Typische Sitzanzahl: 36

Crew: 4

Reisegeschwindigkeit: 725 km/h

Dienstgipfelhöhe: 12.800 m

Flugreichweite: 2.415 km

Strahltriebwerke 4 × de Havilland Ghost 50 Mk1 Turbojets

à 22,2 kN Schub

Erstflug: 27. Juli 1949

Stückzahl: 111