Erco Ercoupe
Erco Ercoupe

Daten und Fakten :



Technische Daten:

Kenndaten :

Hersteller: Engineering & Research Corporation (ERCO), Riverdale (Maryland, USA)

Baumuster: Ercoupe 415-C,

Baujahr: 1946

Erstflug: des Prototyps Erco 310: Oktober 1937


Bauart: Zweiplätziger Tiefdecker mit Bugfahrwerk in Metallbauweise

Abmessungen: Spannweite 9.15 m

Flügelfläche 13.25 m2

Länge 6.34 m

Höhe 1.74 m

Gewichte: Leergewicht: 340 kg.

Max. Abfluggewicht: 630 kg.

Max. Zuladung im Gepäckraum: 20 kg.

Triebwerk: Original: 4 Zylinder Boxermotor Teledyne Continental Motors TCM A-65 (Nennleistung 65 PS)

Umgebaut auf einen Teledyne Continental C90-12F (Nennleistung 90 PS)

Propeller: Mc Cauley 1A90/CF 7144



Leistungen: (zum Anfang)

Reisefluggeschwindigkeit : 165 km/h

Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h

Minimalgeschwindigkeit:

Dienstgipfelhöhe: 14'000 ft./4200m

Max. Steigleistung in Bodennähe:

Treibstoffverbrauch:

Max. Flugdauer mit Reisegeschwindigkeit: 4h30min

Reichweite:

Startstrecke über 15m: 700 m (Graspiste, 20° Lufttemperatur)

Landestrecke aus 15 m: 500 m (Graspiste, 20° Lufttemperatur)



Zum Flugzeugtyp allgemein :

Die Grundidee die schlussendlich zur Ercoupe führte, lag darin ein Flugzeug zu bauen das so leicht zu fliegen war wie ein Auto zu fahren. Ein Fred E. Weick befasste sich mit dem von der US Regierung ausgeschriebenen Projekt für ein neues Schul-Flugzeug. Sein erster Prototyp eines narrensicheren Flugzeuges flog 1934 auf dem Langley Field in Virginia. Die Erco 310 welche als Nachfolger dieser W-1 der Prototyp der Ercoupe-Reihe darstellte, flog 1937 das erste Mal. Angetrieben wurde diese Maschine von einem 4-Zylinder Reihenmotor des Typs Wright-Morehouse mit einer Leistung von 55 PS. Ein Jahr später entschied man sich bei ERCO für den Serienbau. Da die Leistung des Prototypen etwas schwach war, wurde die Serienmaschine mit einem Continental Motor von 65 PS ausgerüstet. Die Bezeichnung dieser ersten Version lautet Erco 415-C. 112 Exemplare der Erco 415-C wurden bis 1941 gebaut. Erst 1946 wurde die Produktion der Erco 415-C dann wieder aufgenommen und innerhalb eines Jahres 4310 Maschinen ausgeliefert. 1947 wurde die Version 415-D gebaut. Sie unterschied sich durch den stärkeren 75-PS Motor von der C-Version, und wurde in 446 Exemplaren gebaut. Die Version 415-E die 1948 gebaut wurde, hatte einen 85-PS Motor und wurde bis 1950 in 143 Maschinen gebaut. Bei dieser Version wurden zusätzlich das Bugfahrwerk verlängert und die Höhenruder getrennt. Bis Ende 1950 wurden noch 281 Ercoupe als E und G-Club-Air Version gebaut. Einen Teil davon bei Univair in Denver. Diese Versionen waren auf Wunsch mit einer getrennten Seitensteuer-Anlenkung erhältlich. Auch die ersten Versionen mit Einziehfahrwerk (Super Coupe) und Schwimmern (Sea Coupe) wurden in diesen Jahren gebaut, bleiben aber Einzelexemplare.

Ab 1958 wurde die Ercoupe von der Forney Aircraft in Fort Collins (Colorado) unter der Bezeichnung Fornair F-1 Aircoupe hergestellt. Die Forney Aircraft hatte die Baurechte von ERCO übernommen, nachdem diese in den roten Zahlen steckte. Die 115 bis 1959 abgelieferten F-1 Maschinen wurden von einem Continental 90-PS Motor ausgerüstet.

1960 gingen die Baurechte an die Firma Air Products in Carlsbad über, nachdem auch Forney Aircraft aufgelöst wurde. Zwischen 1960 und 1964 wurden noch 27 Ercoupe mit der Bezeichnung F-1A Carlsbad Coupe gebaut. Dann wurde auch diese Firma liquidiert.

1964 startete die von John Alon und Lee Hidgon neugegründete Firma Alon in McPhearson (Kansas) mit der Produktion der A-2 Aircoupe. Sie unterschied sich von den Vorgängern durch eine neue Kabinenverglasung und ein vereinfachtes Bugfahrwerk. Auch die Holzkonstruktion des Flügelmittelteils wurde durch eine Metallkonstruktion ersetzt.

Erfolglos blieben Versuche den 90 PS Motor durch einen 130 PS Motor zu ersetzen. Auch eine viersitzige Version A-4 mit einem Lycoming 320 PS Motor kam nicht über das Versuchsstadium hinaus.

Die letzte aus der Ercoupe abgeleitete Maschine wurde nach der Fusion von Alon mit Mooney Aircraft in Kerrville (Texas) unter der Bezeichnung Mooney M-10 Cadet von 1967 an produziert. 52 Flugzeuge dieses Typs wurden produziert. Eine wesentliche Änderung am Konzept der Ercoupe wurde dabei umgesetzt: das Doppelseitenleitwerk wurde durch ein einfaches Leitwerk ersetzt. Klar das dieses Leitwerk in der typische Mooney Form gebaut war.

Eine tabellarische Übersicht der gebauten Ercoupe-Flugzeuge:

Jahr Version Anzahl Hersteller Motorisierung, Spezielles

1937 Erco 310 Prototyp Fred E. Weick Wright-Morehouse Motor mit 55 PS

1938-1941 Erco 415-C 112 Engineering & Research Corporation (ERCO), Riverdale (Maryland, USA) Continental Motor von 65 PS

1946 Erco 415-C 4310

1947 Erco 415-D 446 Continental Motor von 75 PS

1948-1950 Erco 415-E 143 Continental Motor von 85 PS,

verlängertes Bugfahrwerk, getrennte Höhenruder

1950 Erco 415-E

Erco 415-G-Club-Air 281 Teilweise bei Univair, Denver Continental Motor von 85 PS,

auf Wunsch mit getrennter Seitenruder-Anlenkung

1958-1959 Fornair F-1 Aircoupe 115 Forney Aircraft, Fort Collins (Colorado) Continental Motor von 90 PS

1960-1964 F-1A Carlsbad Coupe 27 Air Products, Carlsbad Continental Motor von 90 PS

1964-1967 A-2 Aircoupe 241 Alon, McPhearson (Kansas) Continental Motor von 90 PS,

neue Kabinenverglasung, Flügelmittelteil in Holz durch Metallkonstruktion ersetzt, vereinfachtes Fahrwerk

1967 Mooney M-10 Cadet 52 Mooney Aircraft, Kerrville (Texas) Continental Motor von 90 PS,

doppelseitenleitwerk durch einfaches Seitenleitwerk ersetzt.

Die Ercoupe ist heute ein vor allem in den Staaten beliebter Oldtimer. Auf dem Web finden sich diverse Seiten von Ercoupe Eigentümern und Betreibern welche von dieser aktiven Szene berichten. Die entsprechenden Links finden sich am Ende dieser Seite und auf der Seite mit den typenspezifischen Links.




Technische Beschreibung



Die Ercoupe ist eine Metallkonstruktion deren Flügel und Ruderflächen stoffbespannt sind. Nur der Flügelmittelteil ist aus Holz aufgebaut. Wesentlich für die äusserst gutmütigen Flugeigenschaften sind die grosse V-Form des Tragflügels und das Doppel-Seitenleitwerk das ausserhalb des Propellerstrahls liegt. Auch das Bugfahrwerk trägt zur einfacheren Handhabung bei Start, Landung und dem Rollen bei. Eine weitere Spezialität liegt in der Steuerung der Ercoupe. Die Quer- und Seitenruder sind gekoppelt. Die Seitensteuerpedale fehlen demzufolge. Die Lenkung des Bugrads erfolgt mit den Querrudern gekoppelt. Am Boden im Cockpit befindet sich nur ein Bremspedal. Die Anlenkung der Querruder sind zudem sehr stark differenziert angelenkt, d.h. das nach oben ausschlagende Querruder bewegt sich max. um 40.5 Grad nach oben, nach unten beträgt der Ausschlag jedoch nur 9.5 Grad. Das Seitenruder läuft sinngemäss mit den Querrudern mit. Für die damalige Zeit und diese Flugzeug-Grösse war auch das 'Steuerrad' im Gegensatz zum Steuerknüppel eine ungewohnte technische Lösung.

Als Flügelprofil kommt ein NASA Profil mit einer geringen Wölbungsrücklage zum Einsatz. Auch dies dient der Gutmütigkeit der Maschine. Die Propellerachse wurde im Hinblick auf Sturz und Zug so angeordnet, dass die Drehmomente mehrheitlich ausgeglichen werden.

Die seitlichen Kunstoff-Scheiben werden zum Zugang ins Cockpit nach unten in die Rumpfwand versenkt. Das Flugzeug kann offen geflogen werden.

Details zu den verschiedenen Motorisierungen sind im nachfolgenden Abschnitt zu finden.

In späteren Jahren wurden auch Versuche mit Ercoupes auf Schwimmern und Skiern durchgeführt.