Focke Wulf FW190
Focke Wulf FW190

Daten und Fakten :



Technische Daten:

Type Jagdflugzeug

Hersteller Focke-Wulf

Leitender Konstrukteur Kurt Tank

Erstflug 1. Juni 1939

Einführung Juni 1941

Kunde Deutsche Luftwaffe

Versionen A-1 bis A-9, D-9, D-11, F-1 bis F-3, F-8, F-9, G-1 bis G-3, G-8, Ta 152

Herstellungszeitraum 1941–1945

Stückzahl über 20.000

Bewaffnung

Standardwaffen 2x7,92 mm Maschinengewehre; 4x20 mm Maschinenkanonen

Optionale Bewaffnung Bomben bis 500 kg (teils bis 1800 kg), Raketen, usw.

Antrieb BMW 801 (1600 bis 2000 PS), Junkers Jumo 213 (1750 PS)

Startgewicht ab 3.850 kg

Leergewicht

Dienstgipfelhöhe bis 11.100m (Fw 190); 14.800m (Ta 152)

Höchstgeschwindigkeit 686 km/h in 6600m Höhe (Fw 190); 736 km/h in 10000 m (Ta 152)

Steigfähigkeit 17 m/s

Reichweite bis zu 985 km


Beschreibung:


Die Focke-Wulf Fw 190 ist ein deutsches Jagdflugzeug des Zweiten Weltkrieges der Bremer Focke-Wulf Flugzeugwerke, es gilt als eines der besten Jagdflugzeuge seiner Generation. Auf den wichtigen Luftschachtplätzen ersetzte er ab 1942 Schritt für Schritt die ältere Messerschmitt Bf 109, bis Kriegsende wurden über 20.000 Einheiten hergestellt. Firmenintern wurden den Flugzeugtypen Vogelnamen als Zusatzbezeichnug gegeben, die Fw 190 erhielt die Zusatzbezeichnung Würger, die Allierten nannten Ihn wegen seiner anfänglichen Luftüberlegenheit „Butcher-bird“ (Schlachter-Vogel).


Entwicklung

Der Anfang

Die Hauptkonstruktion der Focke Wulf 190 stammt von Dipl.-Ing. Kurt Tank. Die Detailarbeit der Konstruktion wurden unter der Leitung seines Assistenten Oberingenieur R. Blaser ausgeführt. Im Frühjahr 1937 erteilte das Reichsluftfahrtministerium den Entwicklungsauftrag. Es sollte ein Jagdeinsitzer zur Ergänzung der Bf 109 entwickelt werden. Die älteste bekannte Zeichnung der Fw 190 ist vom 18.07.1938. Ein 1:1 Modell wurde 1938 hergestellt, worauf das Reichsluftfahrtministerium 3 Prototypen bei Focke Wulf bestellte.Ernst Udet (seit 1939 Generalluftzeugmeister der Deutschen Wehrmacht) hatte Einfluss auf die Konstruktion und die Auswahl der Komponenten der unterschiedlichsten Flugzeuge. Er konnte sich bei dem Reichsluftfahrtministerium bei der Motorwahl (DB 601 oder dem BMW 139) durchsetzen und entschied er sich für den BMW-Motor, der ein luftgekühlter Doppelsternmotor war, und eine höhere Beschussunempfindlichkeit hatte. Zusätzlich versprach man sich ein höheres Entwicklungspotential und eine höhere Verfügbarkeit (in die Fw 190 wurden später noch andere Motoren eingebaut). Der Motor hatte 18 Zylinder, einen Hubraum von 55,4 l und erreichte 1938 eine Leistung von etwa 1550 PS.

Motorprobleme

Der Erstflug des Prototyps fand am 1. Juni 1939 in Bremen statt. Hans Sander, der Testpilot der Focke-Wulf-Werke, flog die Maschine. Die ersten beiden Versuchsmaschinen hatten zur Verminderung des Luftwiderstandes noch große Propellerhauben, um die große Stirnfläche des Sternmotors auszugleichen. Der luftgekühlte Motor überhitzte jedoch leicht, deshalb wurde die Verkleidung bald aufgegeben.Die erste Versuchsmaschine wurde noch bis zum 29. März 1943 für Versuche verwendet. Die Flugerprobung zog sich dann noch bis weit in das Jahr 1940 hin.Aufgrund der Motorprobleme entschied man sich für einen Umstieg auf das neue BMW-801-Triebwerk. Da dieser Motor größer und schwerer als der BMW-139 war, musste ein Großteil des Flugzeugrumpfes noch mal neu konstruiert werden. Der neue Motor hatte ausserdem noch eine höhere Leistung und produzierte mehr Abwärme.Des Weiteren wurde die Pilotenkabine etwas nach hinten versetzt, um hohen Innentemperaturen (51 °C) entgegenzuwirken. (Der Pilot saß sonst unmittelbar hinter dem Motor.) Das Projekt drohte am BMW-Motor zu scheitern.In den grösseren Rumpf konnte die geforderte Rumpfbewaffnung gleich mit integriert werden. Der Rumpf wurde ein Stück verlängert und die Spannweite der Tragflächen vergrößert. Das Fahrwerk musste deshalb ein Stück versetzt werden.

Tragwerk und Flugeigenschaften

Die Konstruktion hatte durch den durchgehende Tragflächenholm eine enorme Strukturstärke, der den Flügeln eine hohe Stabilität verlieh. Das Flugzeug hatte eine gute Richtungsstabilität, sowie eine neutrale Höhen- und Seitenstabilität und eine fantastische Rollfähigkeit. In mittleren und niedrigen Höhen erwies sich die Steigfähigkeit als gut und die Sturzflugfähigkeit als sehr gut. Nach Ansicht der Piloten ließ sich die Fw 190 bei den Starts und bei der Landung besser beherschen als die Messerschmitt Bf 109, die in diesem Punkt eine bekannte Schwäche hatte.Um die Flugeigenschaften zu verbessern wurde die Spannweite erhöht und damit die Flügelfläche von 14,9 auf 18,3 Quadratmeter erhöht. Die Mitte 1940 daraus entstandenen Prototypen V5g (große Flügelfläche) und V5k (kleine Flügelfläche) besaßen den BMW-801-C-Sternmotor und konnte zum direkten Vergleich der Änderung benutzt werden. Im Winter 1940/1941 waren 35 Vorserienmaschinen Fw 190 A-0 zur Luftwaffen-Erprobungsstelle Rechlin überführt, wo sie eine ausgiebige Testphase durchliefen.

Elektrische Steuerung

Die Fw 190 war auch das erste Flugzeug, die eine elektrische Steuerung aller Aggregate hatte (sonst hydraulischen Steuerung). Die Einführung der elektrische Steuerung umfasste u.a. Fahrwerk, Klappen. (Vorteil: weniger Gewicht, weniger Platzverbrauch, weniger Beschussempfindlich.)


Ausstattung – Typen

Prinzipiell unterscheidet man Starrwaffen (Maschinengewehre und Maschinenkanonen (ab 20mm)), Abwurfwaffen (=Bomben) an ETC’s (ETC=elektrischer Träger für zylindrische Außenlasten unter Flügel oder Rumpf) und Sonderwaffen (Werfer-Granaten 21cm, Luft-Luft Bordrakete R4/M „Orkan“, drallstabilisierte Bordrakete RZ 65, Panzer-Büchsenrohr 8,8cm, usw.)Die Sonderwaffen wurden meist gegen feindliche Bomber eingesetzt.Die kleinkalibrigeren Maschinengewehre wurden grundsätzlich als Rumpfbewaffnung eingebaut (d.h. zwei oberhalb des Triebwerks synchronisiert durch den Propellerkreis schießend).Die grosskalibrigeren Maschinenkanonen wurden jeweils zwei in den Flügelwurzeln (synchronisiert durch den Propellerkreis schießend) und jeweils zwei als Flügelaussenwaffen eingesetzt.


Fw 190 A-1 Standardausrüstung ]

ab Juni 1941 – 102 Flugzeuge gebaut

vier 7,9-mm MG 17 – 2x Rumpfwaffe und 2x Flügelwurzelwaffe

zwei 20-mm MG FF – als unsynchronisierte Flügelaussenwaffe ausgerüstet

ETC 500 – Bomben bis 500 kg

Leermasse der Fw 190: 2522 kg

Bei Verwendung von ETC, verzichtete man aus Gewichtsgründen meist auf die beiden MG FF.


Fw 190 A-2 Standardausrüstung [Bearbeiten]

im August 1941 – ca. 950 Flugzeuge gebaut

zwei MG 17 – 2x Rumpfwaffe

zwei MG 151/20E – 2x Flügelwurzelwaffe

zwei MG FF – als unsynchronisierte Flügelaussenwaffe ausgerüstet

ETC 500 – Bomben bis 500 kg

Die Fertigung erfolgte nun nicht mehr ausschließlich bei Focke-Wulf sondern auch bei Auftragsfertigern wie AGO in Oschersleben, Arado in Mecklenburg oder (später) Fieseler in Kassel.Die Bewaffnung von zwei MG und vier Kanonen wurde über den weiteren Lebenslauf des Musters beibehalten (obwohl Piloten oft die äußeren MG FF zwecks Gewichtsersparnis nicht installieren ließen), ab der A-6 wurden lediglich die MG/FF im Außenflügel durch MG 151/20E und ab der A-7 die 7,92 mm MG 17 durch 13 mm MG 131 ersetzt.


Einsatz

Nach dem Erlangen der Einsatzreife wurden die ersten Serienmaschinen Fw 190 A-1 ab Juni 1941 an die Luftwaffe ausgeliefert. Als erstes wurde das Jagdgeschwader 26 „Schlageter“ (Aufgabe: Fortsetzung der Angriffe gegen England und Sicherung am Atlantik) von Me 109 E auf die Fw 190 A umgerüstet.Die Fw 190 A erwies sich sofort in Geschwindigkeit, Rollrate und Feuerkraft der Messerschmitt Bf 109 überlegen, die allerdings nach wie vor über eine bessere Steigleistung, größere Kurvenwendigkeit und überlegene Höhenleistungen verfügte. Zwei weitere Stärken der Focke-Wulf, die sich im Einsatz herauskristallisierten, waren die hohe Strukturstabilität der Konstruktion und das robuste breitspurige Fahrwerk, welches für eine viel höhere Landegeschwindigkeit ausgelegt war als vom RLM gefordert wurde. Dadurch konnten die Maschinen viele Treffer vertragen und auch härtere Landungen oder Starts mit hohem Zusatzgewicht ohne Schäden überstehen.Die Fw 190 A war bei ihrer Einführung den alliierten Jägern leistungsmäßig weit überlegen. Der Standardjäger der RAF, die Spitfire V, wurde so weit übertroffen, dass die Verluste der RAF stark anstiegen und die RAF in eine Krise stürzte. Im August 1942 wurde als Reaktion auf die Fw 190 A der höchstzulässige Ladedruck der Spitfire V von +12 lbs/sqin auf +16 lbs/sqin erhöht, was für niedrige Kampfhöhen eine bedeutende Leistungssteigerung bedeutete. Trotzdem konnte die Spitfire V die Leistung der Fw 190 A nicht erreichen. Für Tiefflugeinsätze wurde daher eine Version des Merlinmotors mit verkleinertem Kompressorrad hergestellt, die auf Kosten der Höhenleistung eine nochmals verbesserte Leistung in niedriger Höhe erzielte und so zumindest in niedrigen Flughöhen mit der Fw 190 A gleichziehen konnte.
Um die Spitfire auch in größeren Höhen konkurrenzfähig zu machen, wurde als Notlösung die Spitfire IX aus dem Flugwerk der Spitfire V mit einem Merlin-61-Motor mit Zweistufen-Zweiganglader entwickelt. Der Merlin-61-Motor war aber auf so große Flughöhen ausgerichtet, dass die zunächst in nur geringer Stückzahl hergestellte Spitfire IX in niedrigen und mittleren Höhen immer noch nicht mit der Fw 190 A mithalten konnte. In großen Höhen war die Spitfire IX der Fw 190 A dafür allerdings deutlich überlegen. Erst die Einführung der Spitfire LF IX mit Merlin-66-Motor, gesteigertem Ladedruck und für mittlere Höhen geänderter Auslegung brachte die Spitfire später in den selben Leistungsbereich wie die Fw 190 A.Im weiteren Verlauf des Krieges wurden die Leistungen der Fw 190 A auch von Mustern wie z. B. der Republic P-47, der North American P-51 sowie der Jakowlew Jak-3 erreicht oder übertroffen. Die Höhenleistung der Fw 190 A blieb aufgrund des für mittlere Höhen optimierten BMW-801-Sternmotor unbefriedigend. Die mit dem Jumo 213 A ausgerüstete „Langnase“ Fw 190 D-9 übertraf die Fw 190 A, war aber oberhalb der Volldruckhöhe des Jumo 213 A von 5,5 – 6,8 km den amerikanischen Jägern unterlegen, die wie die P-51D aufgrund des Einsatzes von Zweistufenladern Volldruckhöhen von 7,3 km erreichten oder, wie im Fall der P-47D aufgrund der Verwendung von Turboladern diesen Wert sogar noch deutlich übertrafen.Erst spätere Untervarianten der Fw 190 D sowie die aus der Fw 190 D abgeleitete Ta 152 H hatten dank der mit einem Zweistufen-Zweigang-Lader ausgerüsteten Jumo 213 E/F überlegene Höhenleistungen. Diese Typen wurden wegen der geringen Produktionsrate der Jumo 213 E/F-Motoren allerdings nicht in nennenswerter Stückzahl eingesetzt.Die Fw 190 D-9 und auch die Ta 152 H wurden oft nicht mehr gegen Bomberverbände bzw. deren Begleitschutz eingesetzt sondern durften/mussten (als die besten verfügbaren Kolbenjäger) Jagdschutz über den Flugplätzen der Me 262 fliegen, die in der Start- und Landephase besonders verwundbar war.

Die Focke-Wulf 190 war ein Mehrzweck-Jagdflugzeug, das als Tagjäger, Nachtjäger („Wilde Sau“-Einsätze) ,Bomberzerstörer,Schlechtwetterjäger, Aufklärungsflugzeug mit Kameraausrüstung, Jagdbomber, Schulflugzeug eingesetzt wurde.
Zu den im Einsatz verwendeten Außenlasten gehörten Bomben, Zusatztanks und seltener auch Raketen. Als Torpedobomber wurde die Fw 190 erprobt, aber nie eingesetzt.Die Fw 190 A avancierte, neben der Bf 109, zum zweiten in Großserie produzierten (~20.000 Exemplare) Jäger Deutschlands im Zweiten Weltkrieg und wurde in vielen Rollen eingesetzt, z.B. in Gestalt der Fw 190 F als Ersatz für die Schlachtflieger Hs 123, Hs 129 und Ju 87.Die Bordkanonen in der Flügelwurzel waren vom Typ MG 151/20E mit elektrischer Zündung, um das synchronisierte Durchschießen des Propellerkreises zu ermöglichen. Nicht alle Fw 190 A waren mit Waffen in den Außenflügeln ausgestattet. Abgesehen von der MG-Bewaffnung früher Versionen wurden bis zur Fw 190 A-5 Außenflügelkanonen vom Typ MG FF/M verwendet, ab der Fw 190 A-6 solche vom Typ MG 151/20 E. Die Verwendung einer Waffe mit elektrischer Zündung diente hier nur dazu, jede Möglichkeit zur Verwechslung elektrisch und mechanisch gezündeter Patronen von vornherein auszuschließen.


Technische Daten

Focke-Wulf Fw 190 A-3 (1942) Kenngröße Daten

Spannweite: 10,51 m

Länge: 8,85 m

Höhe: 3,95 m

Flügelfläche: 18,3 m²

Motor: BMW 801 D-2

Startmasse: 3.850 kg

Flächenbelastung: 190 kg/m²

Höchstgeschwindigkeit: 642 km/h in 6000 m Höhe

Gipfelhöhe: 10.300 m

Steigfähigkeit: ca. 1250 m/min

Reichweite: 810 km

Bewaffnung: zwei 7,92-mm-MG 17 (je 900 Schuss)

zwei 20-mm-MG 151/20E (je 250 Schuss)

zwei 20-mm-MG FF/M (je 90 Schuss)


Focke-Wulf Fw 190 A-8 (1944) Kenngröße Daten

Spannweite: 10,51 m

Länge: 9,00 m

Höhe: 3,95 m

Flügelfläche: 18,3 m²

Motor: BMW 801 D-2

Startmasse: 4.400 kg

Flächenbelastung: 239 kg/m²

Höchstgeschwindigkeit: 656 km/h in 6000 m Höhe

Gipfelhöhe: 10.600 m

Steigfähigkeit: ca. 1100 m/min

Reichweite: 985 km

Bewaffnung: zwei 13-mm-MG 131

vier 20-mm-MG 151/20E


Focke-Wulf Fw 190 D-9 (1944-45) Kenngröße Daten

Spannweite: 10,51 m

Länge: 10,19 m

Höhe: 3,95 m

Flügelfläche: 18,3 m²

Motor: Junkers Jumo 213 A-1

Startmasse: 4.270 kg

Flächenbelastung: 234 kg/m²

Höchstgeschwindigkeit: 686 km/h in 6600 m Höhe

Gipfelhöhe: 11.100 m

Steigfähigkeit: ca. 1280 m/min

Reichweite: 810 km

Bewaffnung: zwei 13-mm-MG 131

zwei 20-mm-MG 151/20E




Andere Versionen

Fw 190 B: Versuch eines Höhenjägers mit aufgeladenem BMW 801 Motor, nur Prototypen

Fw 190 C: Versuch eine Höhenjägers mit DB 603 A V12-Reihenmotor, nur Prototypen

Fw 190 F: gepanzerter Jagdbomber bzw Schlachtflieger

Fw 190 G: Jagdbomber mit erhöhter Reichweite durch größere interne Tankkapazität und externe Zusatztanks

Ta 152: Weiterentwicklung der Fw 190 D zum Schlachtflieger Ta 152 C bzw Höhenjäger Ta 152 H

Die Jagdbomber basierten erst auf per Umbausatz modifizierten Serienmaschinen Fw 190 A-4 bzw A-5, spätestens seit der Fw 190 A-6 wurden sie gleich am Band als Jagdbomber gebaut. Auch für diese umgebauten Maschinen wurde später die Kennung F bzw G verwandt: Zum Beispiel wurden aus den 190 A-5/U3 die 190 F-2 und aus den 190 A-4/U8 die 190 G-1