Fokker E III
Fokker E III

Daten und Fakten :

Technische Daten:

Länge: 7,20 m

Höhe: 2,40 m

Spannweite: 9,52 m

Max. Startgewicht: 610 kg

Leergewicht: 400 kg

Antrieb: Oberursel U I Umlaufmotor von 74 KW / 110 PS

Höchstgeschwindigkeit: 141 km/h

Reisegeschwindigkeit: 120 km/h

Gipfelhöhe: 3.660 m

Reichweite: 220 km

Bewaffnung: Ein oder zwei MG 08/15 7,92 mm

Einklappen

Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Fokker

Zivile Baureihen

F.II F.III F.VII F.XII F27 F28 F50 F70 F100

Beschreibung:

Der Fokker Eindecker ist ein verspannter Eindecker, der vor dem Ersten Weltkrieg von Anton Herman Gerard Fokker entwickelt und produziert worden ist. Das Flugzeug wurde unter Bezeichnung Fokker E1 bis E3 während des Ersten Weltkrieges eingesetzt.

Allgemeines

Eine der herausragendsten Eigenschaften dieses Flugzeuges war ein synchronisiertes Maschinengewehr, welches durch den Propellerkreis schoß. Hierdurch war es den deutschen Piloten möglich, auf andere Flugzeuge zu zielen und sie während des Beschusses im Auge zu behalten. Im Gegensatz hierzu waren bei den alliierten Flugzeugen zu diesem Zeitpunkt die Maschinengewehre entweder höher installiert, so dass sie über den Propellerkreis hinweg schossen, oder sie schossen unsynchronisiert durch den Propeller hindurch. Beides erschwerte wesentlich das Zielen. Im ersten Fall stimmte die Längsachse des Maschinengewehres nicht mit der Zielachse überein, was in abhängig von der Distanz zu unterschiedlichen Vorhaltewinkeln führte. Im zweiten Fall trafen zwangsweise einige der verschossenen Kugeln auf den Propeller und wurden durch diesen teilweise abgelenkt (Propeller mit Kugelabweisern aus Stahlblech gegen Treffer). Zum einen wurde der Beschuss dadurch wesentlich uneffektiver, da nicht alle Geschosse ihr Ziel erreichten, zum anderen wurden einige Kugeln so stark abgelenkt, dass sie für den Piloten selber zur Gefahr wurden. Daher gingen die alliierten Piloten beim Abfeuern einer Salve auf „Tauchstation“, konnten also ihr Ziel nicht im Auge behalten. Außerdem war die Belastung der Propeller durch den ungewollten Beschuss nicht unerheblich und führte zu einem wesentlich größeren Verschleiß an Propellern auf alliierter Seite.

Entwicklungsgeschichte

Die Fokker E1 und damit auch alle folgenden auf diesem Flugzeugmuster basierenden Versionen sind Weiterentwicklungen der Fokker M5K, wobei das K für kurz steht. Hiermit ist die Spannweite gemeint. Vor der M5K baute Fokker die Typen M1, M2, M3 und M4, die jedoch wenig Erfolg hatten. Die Fokker M5K basiert auf einer Morane-Saulnier, die den Deutschen 1915 in die Hände fiel. In mehreren Quellen ist zu finden, dass es eine Morane Saulnier Typ L gewesen sein soll. Dies ist eher unwahrscheinlich, da der Typ L (Parasol= Sonnenschirm) ein Hochdecker gewesen ist, der Fokker Eindecker jedoch ein Mitteldecker ist. Es dürfte eher eine Morane Saulnier Typ G oder H gewesen sein. Im Gegensatz zur Morane Saulnier wurde der Rumpf bei Fokker aus bespanntem Stahlrohr gefertigt. Des Weiteren sind Fahrwerk und Motoreinbau modifiziert.

Folgende Versionen wurden von der Fokker M5 gebaut:

M5k (E1): Einsitzige Version der M5 mit kurzen Tragflügeln und mit einem MG, LMG 08/15. 59 kW (80 PS) Oberursel Umlaufmotor U.O

M5L: Zweisitzige Version mit langen Tragflügeln

M8: Eine M5L zu einem Artilleriebeobachtungsflugzeug modifiziert. 74 kW (100 PS) Oberursel Umlaufmotor U.I.

M14 (E2): Wie M5K (E1), allerdings mit Oberursel Umlaufmotor U.I mit 74 kW (100 PS). Von diesem Typ wurden 23 Exemplare gebaut.

E3 (M14?): Größere Spannweite als die E2. Motor: Oberursel Umlaufmotor U.I mit 74 kW (100 PS). Meistgebaute Version des Fokker Eindeckers, etwa 120 bis 150 Exemplare gebaut.

M15 (E4): Letzte vergrößerte und daher übergewichtige Version des Fokker Eindeckers mit zwei bis drei MGs und Oberursel Umlaufmotor U.III mit 118 kW (160 PS).

Die bekannteste und meistgebaute Variante war die E3. Sie sorgte in den Jahren 1915 und 1916 bei den Alliierten für den Ausdruck "Fokker Scourge", zu deutsch "Fokkerplage".


Produktionszahlen

Fokker E.I: 56 Stück

Fokker E.II: 23 Stück

Fokker E.III: 258 Stück

Fokker E.IV: ca. 40 Stück

Fokker E-3

Bei der Fokker E-III handelte es sich um die wichtigste Variante des ersten in Serie gebauten Jagdflugzeugs der Welt, das über ein durch ein Unterbrechergetriebe synchronisiertes Maschinengewehr verfügte. Das ermöglichte es, mit dem gesamten Jagdflugzeug zu zielen. Diese Technik revolutionierte den Jagdflugzeugbau. Die Maschine wurde in Deutschland von Anton Fokker entwickelt. Es handelt sich um einen einmotorigen, einsitzigen Mitteldecker mit Quersteuerung durch Flügelverwindung. Der Erstflug der Fokker E-III fand im Jahre 1915 statt. Das Flugzeug war zunächst so überlegen, dass die Gegner von der Fokker-Plage sprachen.


Fokker E-III (Replik)

Die einzige herausragende Eigenschaft des Fokker-Eindeckers waren die nach vorne feuernde Maschinengewehre - zuerst eines, später zwei. Doch es reichte, um den gegnerischen Aufklärern, Bombern und Fesselballonen das Leben zur Hölle zu machen.

Der Eindecker war schnell und nicht so träge wie die anderen deutschen Flugzeuge, weshalb seine Piloten auch in eine Flugschule gehen mussten, um den Umgang mit der neuen Maschine zu lernen.

Trotz ihrer hervorragenden Eigenschaften war das Projekt der Fokker gefährdet. Das Unterbrechergetriebe versagte zu oft, und es kam zu vielen tödlichen Unfällen. Dies hatte zur Folge, dass die Maschine bald auf Ablehnung stieß und auch Fokkers Flugschule geschlossen wurde.

Erst als Max Immelmann und Oswald Boelcke sich am 1. August 1915 entschlossen, mit der Fokker einige britische Flugzeuge über dem Himmel von Douai anzugreifen und damit auch noch großen Erfolg hatten, gewann der Jagdflieger wieder an Bedeutung.