Eine der herausragendsten
Eigenschaften dieses Flugzeuges war ein synchronisiertes
Maschinengewehr, welches durch den Propellerkreis schoß.
Hierdurch war es den deutschen Piloten möglich, auf andere
Flugzeuge zu zielen und sie während des Beschusses im Auge zu
behalten. Im Gegensatz hierzu waren bei den alliierten Flugzeugen zu
diesem Zeitpunkt die Maschinengewehre entweder höher installiert,
so dass sie über den Propellerkreis hinweg schossen, oder sie
schossen unsynchronisiert durch den Propeller hindurch. Beides
erschwerte wesentlich das Zielen. Im ersten Fall stimmte die
Längsachse des Maschinengewehres nicht mit der Zielachse
überein, was in abhängig von der Distanz zu unterschiedlichen
Vorhaltewinkeln führte. Im zweiten Fall trafen zwangsweise einige
der verschossenen Kugeln auf den Propeller und wurden durch diesen
teilweise abgelenkt (Propeller mit Kugelabweisern aus Stahlblech gegen
Treffer). Zum einen wurde der Beschuss dadurch wesentlich uneffektiver,
da nicht alle Geschosse ihr Ziel erreichten, zum anderen wurden einige
Kugeln so stark abgelenkt, dass sie für den Piloten selber zur
Gefahr wurden. Daher gingen die alliierten Piloten beim Abfeuern einer
Salve auf „Tauchstation“, konnten also ihr Ziel nicht im
Auge behalten. Außerdem war die Belastung der Propeller durch den
ungewollten Beschuss nicht unerheblich und führte zu einem
wesentlich größeren Verschleiß an Propellern auf
alliierter Seite.
Die Fokker E1 und damit auch
alle folgenden auf diesem Flugzeugmuster basierenden Versionen sind
Weiterentwicklungen der Fokker M5K, wobei das K für kurz steht.
Hiermit ist die Spannweite gemeint. Vor der M5K baute Fokker die Typen
M1, M2, M3 und M4, die jedoch wenig Erfolg hatten. Die Fokker M5K
basiert auf einer Morane-Saulnier, die den Deutschen 1915 in die
Hände fiel. In mehreren Quellen ist zu finden, dass es eine Morane
Saulnier Typ L gewesen sein soll. Dies ist eher unwahrscheinlich, da
der Typ L (Parasol= Sonnenschirm) ein Hochdecker gewesen ist, der
Fokker Eindecker jedoch ein Mitteldecker ist. Es dürfte eher eine
Morane Saulnier Typ G oder H gewesen sein. Im Gegensatz zur Morane
Saulnier wurde der Rumpf bei Fokker aus bespanntem Stahlrohr gefertigt.
Des Weiteren sind Fahrwerk und Motoreinbau modifiziert.
Folgende Versionen wurden von der Fokker M5 gebaut:
M5k (E1): Einsitzige Version der
M5 mit kurzen Tragflügeln und mit einem MG, LMG 08/15. 59 kW (80
PS) Oberursel Umlaufmotor U.O
M5L: Zweisitzige Version mit langen Tragflügeln
M8: Eine M5L zu einem Artilleriebeobachtungsflugzeug modifiziert. 74 kW (100 PS) Oberursel Umlaufmotor U.I.
M14 (E2): Wie M5K (E1), allerdings mit Oberursel Umlaufmotor U.I mit 74 kW (100 PS). Von diesem Typ wurden 23 Exemplare gebaut.
E3 (M14?): Größere
Spannweite als die E2. Motor: Oberursel Umlaufmotor U.I mit 74 kW (100
PS). Meistgebaute Version des Fokker Eindeckers, etwa 120 bis 150
Exemplare gebaut.
M15 (E4): Letzte
vergrößerte und daher übergewichtige Version des Fokker
Eindeckers mit zwei bis drei MGs und Oberursel Umlaufmotor U.III mit
118 kW (160 PS).
Die bekannteste und meistgebaute
Variante war die E3. Sie sorgte in den Jahren 1915 und 1916 bei den
Alliierten für den Ausdruck "Fokker Scourge", zu deutsch
"Fokkerplage".
Produktionszahlen
Fokker E.I: 56 Stück
Fokker E.II: 23 Stück
Fokker E.III: 258 Stück
Fokker E.IV: ca. 40 Stück
Fokker E-3
Bei der Fokker E-III handelte es
sich um die wichtigste Variante des ersten in Serie gebauten
Jagdflugzeugs der Welt, das über ein durch ein
Unterbrechergetriebe synchronisiertes Maschinengewehr verfügte.
Das ermöglichte es, mit dem gesamten Jagdflugzeug zu zielen. Diese
Technik revolutionierte den Jagdflugzeugbau. Die Maschine wurde in
Deutschland von Anton Fokker entwickelt. Es handelt sich um einen
einmotorigen, einsitzigen Mitteldecker mit Quersteuerung durch
Flügelverwindung. Der Erstflug der Fokker E-III fand im Jahre 1915
statt. Das Flugzeug war zunächst so überlegen, dass die
Gegner von der Fokker-Plage sprachen.
Fokker E-III (Replik)
Die einzige herausragende
Eigenschaft des Fokker-Eindeckers waren die nach vorne feuernde
Maschinengewehre - zuerst eines, später zwei. Doch es reichte, um
den gegnerischen Aufklärern, Bombern und Fesselballonen das Leben
zur Hölle zu machen.
Der Eindecker war schnell und
nicht so träge wie die anderen deutschen Flugzeuge, weshalb seine
Piloten auch in eine Flugschule gehen mussten, um den Umgang mit der
neuen Maschine zu lernen.
Trotz ihrer hervorragenden
Eigenschaften war das Projekt der Fokker gefährdet. Das
Unterbrechergetriebe versagte zu oft, und es kam zu vielen
tödlichen Unfällen. Dies hatte zur Folge, dass die Maschine
bald auf Ablehnung stieß und auch Fokkers Flugschule geschlossen
wurde.
Erst als Max Immelmann und
Oswald Boelcke sich am 1. August 1915 entschlossen, mit der Fokker
einige britische Flugzeuge über dem Himmel von Douai anzugreifen
und damit auch noch großen Erfolg hatten, gewann der Jagdflieger
wieder an Bedeutung.