Grumann Eurohawk
Grumann Eurohawk

Daten und Fakten :

Northrop Grumman RQ-4 Global Hawk ist eine Drohne der US-Luftwaffe, produziert von Northrop Grumman's Ryan Aeronautical Center, San Diego, Kalifornien. Als hochfliegender Langstreckenaufklärer ersetzt es derzeit die letzten Versionen des berühmten Spionageflugzeuges U-2. In Deutschland soll die Drohne unter dem Namen EuroHawk eingesetzt werden. Die NATO hat sich ebenfalls für dieses System bei Alliance Ground Surveillance (AGS) entschieden.

Die RQ-4B ist das bisher größte unbemannte Luftfahrzeug der Welt.

Beschreibung

Die RQ-4 ist ein hochfliegendes (fast 20 km Höhe), ausdauerndes (bis zu 40 h) Aufklärungsflugzeug, das autonom (unbemannt) und satellitengestützt weltweit Missionen fliegen kann (UAV : Unmanned (Uninhabited) Aerial Vehicle/Unbemanntes Luftfahrzeug). Das Fluggerät ist jedoch nicht im klassischen Sinne durch einen Joystick ferngesteuert, sondern es fliegt, nach dem Muster der Flugführung in der modernen Verkehrsfliegerei, Start, Flugweg und Landung programmiert über Computer und damit automatisch ab. Der Pilot am Boden ist über Datenfunk, direkt und über Satellit, zu jeder Zeit mit den Systemen an Bord verbunden und kann wie ein Pilot an Bord Änderungen/Umsteuerungen vornehmen. Das Fluggerät nimmt am allgemeinen Luftverkehr teil (auch bei Start und Landung), hat die entsprechenden Systeme an Bord (Transponder, TCAS) und ist nach den Bauvorschriften für Verkehrsflugzeuge ausgelegt (Festigkeit, Flugsicherheit, Redundanzen, Ausfallsicherheit etc.). Der Pilot am Boden ist über ein Relais an Bord mit dem Flugfunk verbunden und kann z. B. jederzeit mit den Fluglotsen Kontakt aufnehmen oder von ihnen Anweisungen erhalten. Eine Videokamera am Bug liefert live eine Sicht auf den Flugweg („See and Avoid“) an den Piloten am Boden. Notverfahren und Ausweichlandungen sind in den Flugführungscomputern einprogrammiert und jederzeit manuell oder automatisch ausführbar. Zum Sicherheitskonzept gehört es, dass bei Verlust der Verbindung zum Piloten das Flugzeug seinen vorgesehenen Kurs weiterfliegt und auch die Landung durchführt. Bei Ausfällen am Flugführungssystem geht das Flugzeug in vordefinierte Warteschleifen und ggf. vorgesehene Absturzräume bis zum Erhalt neuer Flugführungsbefehle. Da die Flugführung vierfach redundant ausgelegt ist, ist die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ausfalles sehr gering.

Die Piloten für Start und Landung sind in der Regel in einer Bodenstation am Start- und Landeplatz lokalisiert. Der Pilot während der Mission kann auch in (weltweit) dislozierten Bodenstationen sitzen.

Ausgestattet mit hochauflösenden CCD-Kameras für Tages- und Nachtsicht, die auch infrarotempfindlich sind, sowie allwettertaugliches Seitensichtradar kann sie im Prinzip aus bis zu 20.000 Metern Flughöhe jedes Objekt, unabhängig vom Wetter, erkennen. In Kombination mit ihrer langen Flugdauer kann sie innerhalb von 24 Stunden ein Gebiet von der Größe Griechenlands komplett aufklären.

Um jederzeit die aktuelle Position bestimmen zu können, ist der Global Hawk mit den üblichen Navigationssystemen und Differential-GPS ausgerüstet.

Angetrieben wird das Flugzeug durch ein Turbofan-Triebwerk mit einer Ansaugöffnung oberhalb des Rumpfes, dem Rolls-Royce AE 3007H, wie es auch in den Passagierflugzeugen EMB 145/175 von Embraer verwendet wird.

Zum System gehören verschiedene Bodenstationen, die LRE (Launch and Recovery Element) und MCE (Mission Control Element). Das LRE enthält die Systeme für Start und Landung, die Steuerung des Fluggerätes im Fluge und den Arbeitsplatz des Piloten, stellt also quasi das Cockpit dar. Es muss zwingend im Bereich des Start- und/ oder Landeplatzes sein, es hat nur auf ca. 250 km Reichweite mögliche Funk- und Richtfunkverbindung zum Fluggerät. Das MCE enthält die Systeme zur Steuerung des Missionssystems an Bord des Fluggerätes, zum Empfang und Auswertung der Daten an mehreren Arbeitsplätzen und Weiterleitung an den Nutzer. Zudem hat das MCE noch Platz und Ausrüstung für den Piloten, um das Fluggerät vom LRE nach der Startphase zu übernehmen und während des Fluges zu steuern bzw. nach Bedarf umzusteuern. Zur MCE gehört eine Parabolantenne von ca. 6 Meter Durchmesser für die satellitengestützte Kommunikation und Datenübertragung. Dadurch kann sich die MCE theoretisch und geschützt an jedem Punkt der Erde befinden. Beide Stationen sind einzeln in NATO Standard Containern mit eigener Stromversorgung und Klimatisierung untergebracht.

Technische Daten


Kenngröße Daten der RQ-4A

Typ: Unbemannter hochfliegender Langstreckenaufklärer

Länge: 13,53 m

Flügelspannweite: 35,42 m

Flügelfläche: 50,10 m²

Flügelstreckung: 25,04

Tragflächenbelastung: Minimal (Leergewicht): 83 kg/m²

Maximal (maximales Startgewicht): 232 kg/m²

Höhe: 4,63 m

Leergewicht: 5.148 kg

Maximales Startgewicht: 12.133 kg

Treibstoffkapazität: 6.985 l

Höchstgeschwindigkeit: 644 km/h (auf optimaler Höhe)

Dienstgipfelhöhe: 19.811 m

Einsatzradius: ca. 5.500 km bei 24 stündigem Aufenthalt im Zielgebiet

Maximale Flugdauer: 36 Stunden

Überführungsreichweite: 25.015 km

Besatzung: keine an Bord, ein Pilot in Bodenstation

Zuladung: Aufklärungssysteme im Gesamtgewicht von 907 kg

Triebwerk: ein Rolls-Royce Allison AE3007H-Mantelstromtriebwerk

Schubleistung: 36,8 kN