Grumann TBM 3R Avenger
Grumann TBM 3R Avenger

Daten und Fakten :

Die Grumman TBF Avenger war der Standard-Torpedobomber der amerikanischen Marinestreitkräfte in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges und der darauf folgenden Zeit.

Geschichte

Entwicklung und Zweiter Weltkrieg

Die Avenger (dt. Rächer) wurde 1939 aufgrund einer Ausschreibung der US-Marine für einen neuen Torpedobomber entwickelt, der die veraltete Douglas TBD Devastator ersetzen sollte. Die Firma Grumman, die bis dahin Hauptlieferant für die Jagdflugzeuge der Marine war, bekam am 8. April 1940 den Auftrag für die Serienfertigung. Nach dem Erstflug der dreisitzigen TBF-1 am 1. August 1941 startete die Produktion im September 1941. Die erste Lieferung von 100 Flugzeugen erreichte Pearl Harbor kurz vor der Schlacht um Midway im Juni 1942, zu spät, um die Torpedostaffeln der US-Flugzeugträger auf das neue Modell umzurüsten. So nahm nur eine Gruppe von Freiwilligen der Torpedostaffel VT-8 mit sechs TBF-1 von Midway aus an der Schlacht teil. Von den ohne Jagdschutz eingesetzten Avengers wurden alle bis auf eine Maschine abgeschossen. Nach Midway wurden alle Torpedostaffeln der Navy von der Devastator auf die Avenger umgerüstet.

Da die Marinestreitkräfte der Vereinigten Staaten immer mehr Avenger benötigten und Grumman bereits mit der Produktion der F6F Hellcat ausgelastet war, musste ab 1943 die General Motors Company einspringen, um die geforderte Stückzahl zu produzieren (die von General Motors gebauten Maschinen trugen die Bezeichnung TBM). Die Stückzahl aller gebauten Avenger beläuft sich auf 9.836 Maschinen, wovon 921 Maschinen an die britische Royal Navy und 63 Maschinen an die Royal New Zealand Air Force geliefert wurden. Diese Menge zeigt auch die Bedeutung dieses Flugzeugtyps für die Marine.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Design nur leicht verändert. Über 1.000 TBF/TBMs (genannt Tarpon MK I und später Avenger MK I) wurden auch von der Fleet Air Arm der Royal Navy in beiden Kriegsschauplätzen im Atlantik und Pazifik eingesetzt. Die Avenger wurde auch von der Royal New Zealand Air Force genutzt.

Eine große Zahl Avenger wurde ab Werk oder durch Nachrüstung mit einem Zentimeterwellenradar ausgestattet, das in einem Behälter am rechten Vorderflügel montiert war und feindliche Flugzeuge, Überwasserschiffe und U-Boote aufspüren konnte. Die zweitwichtigste Variante war die TBM-3, deren spezielle Tragflächen es erlaubten, Raketen und Außentanks zu tragen. Eine große Anzahl dieser TBM-3 wurde ohne das Heckgeschütz ausgeliefert.

Die Torpedokapazität der Avenger hatte auch große Wirkung auf die japanische Flotte während des Zweiten Weltkrieges, und die robuste Bauweise machte sie weniger anfällig gegen die gegnerische Flugabwehr.

Der spätere US-Präsident George H. W. Bush flog als damals jüngster Navy-Pilot die „White 2“ Avenger bei der VT-51 (USS San Jacinto).

Nach dem Krieg

Nach dem Krieg fand die Avenger in verschiedene Nischen der Marinefliegerei ihren Platz. Die US-Marine nutzte sie als Such- und Rettungsflugzeug (SAR), Allwetter-Nachtbomber, Träger für elektronische Gegenmaßnahmen, Versorgungsflugzeug auf Flugzeugträgern und als Ziel-Schleppflugzeug bei Schießübungen.

1953 wurden Anti-Unterseeboot-Versionen der Avenger von der Royal Navy bestellt. Diese Versionen liefen unter dem Programm Mutual Defense Assistance Program (MDAP). Bis 1955 waren die Avenger AS Mk IV oder auch AS Mk V im Dienst und wurden dann durch die Einführung der Fairey Gannet außer Dienst gestellt. Unter dem MDAP-Program wurden diese Flugzeuge auch nach Frankreich, Japan, Holland und Kanada exportiert.

Heute

Einige Avenger sind noch nach 60 Jahren im Dienst, so z. B. in Kanada als Beobachtungsmaschine bzw. Brandbekämpfungsflugzeug über den Wäldern von Kanada. Viele Avenger haben auch ihren Weg in verschiedene Flugzeugmuseen und zu Sammlern gefunden.

Technische Daten


Name: Grumman TBF Avenger / General Motors TBM Avenger

Hersteller: Grumman

Typ: Torpedobomber

Hauptversionen: TBF-1, TBM-1, TBM-3

Technische Daten der Grumman TBF-1C Avenger

Besatzung: 3 Mann

Leergewicht: 4.788 kg

Startgewicht: 7.876 kg

Länge: 12,20 m

Höhe: 5,00 m

Spannweite: 16,51 m

Flügelfläche: 45,52 m²

max. Geschwindigkeit: 436 km/h

Marschgeschwindigkeit: 233 km/h

Steigrate: 7,3 m/s

Dienstgipfelhöhe: 6.830 m

Reichweite: 4.320 km

Triebwerke: 1 Wright R-2600-8 Cyclone, 14 Zylinder, 1.700 PS (1.267 kW)

Bewaffnung: 1 7,62-mm-MG in der Flugzeugnase (frühe Modelle)

2 12,7-mm-MGs in den Flügelwurzeln

1 12,7-mm-MG im Rumpf schräg nach hinten feuernd

1 7,62-mm-MG in der Heckkanzel

1 2000-Pfund- oder 4 500-Pfund-Bomben oder 1 907-kg-Torpedo im Bombenschacht

Flügelstationen für 8 5-Zoll-Raketen und Zusatztanks (TBM-3)