Heinkel He 111
Heinkel He 111

Daten und Fakten :

Technische Daten:

Heinkel He 111 P-4 (1939/1940)

Spannweite 22,50 m

Länge 16,40 m

Höhe 3,40 m

Flügelfläche 87,60 m²

Leermasse 6.775 kg

Startmasse 13.500 kg

Triebwerk zwei Daimler-Benz DB 601 A-1 mit je 1.100 PS

Höchstgeschwindigkeit 390 km/h, voll beladen ca 330 km/h

Reisegeschwindigkeit 290 km/h

Steiggeschwindigkeit 144 m/min

Landegeschwindigkeit 115 km/h

Steigleistung 2,4 m/s

Reichweite voll beladen 1.200 km, maximal 2.400 km

Gipfelhöhe 8.000 m

Bewaffnung fünf bewegliche 7.92 mm MG 15

optional zusätzlich zwei 13 mm MG 131

Bombenlast 2.000 kg intern

Besatzung 5


Heinkel He 111 H-6 (1941/1942)

Kenngröße Daten

Spannweite 22,50 m

Länge 16,40 m

Höhe 3,40 m

Flügelfläche 87,60 m²

Leermasse 6.775 kg

Startmasse 14.000 kg

Triebwerk zwei Junkers Jumo 211 D mit je 1.200 PS

Höchstgeschwindigkeit 400 km/h, voll beladen ca 330 km/h

Reichweite voll beladen 1.200 km, maximal 2.400 km

Gipfelhöhe 8.000 m

Bewaffnung ein 20 mm MG/FF (Bug), fünf bewegliche 7,92 mm MG 15, optional zusätzlich zwei 13 mm MG 131

Bombenlast 2.500 kg

Besatzung 5

Heinkel He 111 H-16 (ab Herbst 1942)

Kenngröße Daten

Spannweite 22,50 m

Länge 16,40 m

Höhe 3,40 m

Flügelfläche 86,50 m²

Leermasse 8.680 kg

maximale Startmasse 14.000 kg

Triebwerk zwei Junkers Jumo 211 F-2 mit je 990 kW / 1.350 PS

Höchstgeschwindigkeit 436 km/h in 6.000 m Höhe

Steigzeit auf 6.000 m Höhe 42 min

Reichweite 2.900 km (mit 1.000 kg Bomben)

Gipfelhöhe 6.700 m

Bewaffnung ein 20 mm MG/FF (Bug), ein 13 mm MG 131 oder ein 7.92 mm MG 81 Z Zwilling (Rumpfrücken), zwei 7,92 mm MG 81 (Rumpfunterseite), zwei 7,92 mm MG 81 (Seiten)

Bombenlast 3.000 kg

Besatzung 5


Beschreibung:

Die Heinkel He 111 ist ein zweimotoriger freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise und einziehbarem Fahrwerk, der sowohl als Bomber wie auch als Verkehrsflugzeug für zwei Mann Besatzung und zehn Passagiere konzipiert wurde. Die Konstruktion von Siegfried Günter baute dabei stark auf den Erfahrungen mit dem einmotorigen Schnellverkehrsflugzeug He 70 auf. Gebaut wurde die He 111 von den Ernst Heinkel Flugzeugwerken in Rostock.

Produktionsgeschichte

Schon 1932 erteilte das Reichsverkehrsministerium (RVM) den Auftrag zur Entwicklung eines Bomben- und Verkehrsflugzeugs, wobei die Bombervariante (noch geheim) Vorrang hatte. Am 17. November 1934 startete die He 111 V1 (Werknummer 713, 1. Militärversion) zum Erstflug. Im Mai 1935 folgte die He 111 V2 (W.Nr. 715) als erster ziviler Prototyp. Im Laufe der Erprobung wurden verschiedene Änderungen vorgenommen, so zum Beispiel der Einbau von stärkeren Motoren, da die Luftwaffe eine höhere Geschwindigkeit forderte. Aufgrund der Tatsache, dass die aerodynamisch hochwertige Zelle sehr teuer war, begann man ab 1936 die Kosten durch Einführung eines neuen Flügels zu senken: Ab der He 111 F-Serie erhielten alle Flugzeuge den Trapezflügel, der im Vergleich zum vorhergehenden eine gerade Vorder- und Hinterkante aufwies.Die Luftwaffe erhielt ihre ersten He 111 B im Spätherbst 1936. Der erste Kampfeinsatz des Musters erfolgte ab März 1937, als im Rahmen der Legion Condor 30 He 111 B-1 gegen die spanische Republik eingesetzt wurden. Ab 1941 erhielt die Luftwaffe die Schulversion He 111 P-3 mit Doppelsteuerung. Im Verlaufe des Krieges wurden die He 111 neben ihrer eigentlichen Aufgabe auch als Transporter, Torpedobomber und Schleppflugzeug eingesetzt. Eine besondere Version war die He 111 Z, eine mittels eingefügtem Tragflächenmittelstück entstandene Doppelrumpfausführung mit fünf Motoren.

30 He 111 F-1 und 5 He 111 G-5 wurden an die Türkei und mehrere He 111 B und He 111 E an Franco-Spanien geliefert.

Bis 1956 wurden im spanischen Tablada noch rund 250 Exemplare der He111-H16 Lizenzversion CASA 2.111B, von der spanischen Firma Construcciones Aeronáuticas S.A. (CASA) gefertigt. Diese He 111-Ableger befanden sich bei der spanischen Luftwaffe noch bis in die 70er Jahre im Dienst. Hervorstechendes Unterscheidungsmerkmal sind die großen Kühler unter den Motoren, die auf die bei der 2.111B verwendeten Rolls-Royce Merlin Triebwerke hindeuten. Dies wurde nötig weil die deutschen DB-Motoren, wie sie auch bei der 2.111A verwendet wurden, sowie passende Ersatzteile nach Kriegsende kaum noch verfügbar waren. CASA 2.111B wurden als He 111 Doubles bei dem Film Luftschlacht um England (Film) eingesetzt.

Die He 111 wurde neben den Heinkel-Werken in Rostock (EHF) und Oranienburg (HWO) bei den Norddeutschen Dornier-Werken (NDW), Arado Brandenburg (ArB), ATG und Junkers (JFM) gebaut. Die Produktion begann im März 1936 und endete im September 1944.

Versionen:

Prototypen

He 111 V1: Die erste He 111, ausgerüstet mit BMW VI 6,0 Z

He 111 V2: Sie war ein reines Passagier- und Postflugzeug, das zehn Personen befördern konnte und eine verkleinerte Flügelspannweite besaß.

He 111 V3: Die erste reine Bomberversion, ebenfalls mit verkleinerter Spannweite.

He 111 V4: Ein ziviler Prototyp, aus dem sechs Serienmaschinen He 111 C abgeleitet wurden, die von der Lufthansa eingesetzt wurden. Offiziell vorgestellt wurde er am 10. Januar 1936.

He 111 V5: Letzter Prototyp, er war mit leistungsstärkeren DB 600 A-Motoren ausgerüstet und bildete dank seiner stark verbesserten Leistungen die Ausgangsbasis für die erste größere Serie von He 111 B-Bombern. Der Erstflug fand Anfang 1936 statt.


He 111, die bis in die 1970er im Dienst der spanischen Luftstreitkräfte stand (1975)

Serienmuster

He 111 A-0: Die in zehn Exemplaren gebaute Bomber-Null-Serie wurde komplett als Protoypen eingesetzt. An China wurden 1936 sechs He 111 A exportiert.

He 111 B: Heinkel rüstete nun die He 111 mit stärkeren Motoren aus (je 1000 PS) und nannte diese Serie He 111 B (417 km/h). Die Luftwaffe führte diese Maschine nun doch Anfang 1937 unter der Bezeichnung He 111 B-1 mit DB 600 C-Motoren ein. Die B-2 hatte bessere Motoren DB 600 CG und eine bessere Bugbewaffnung. Ab März 1937 wurden 30 Exemplare bei der Legion Condor im realen Einsatz getestet.

He 111 C: Zwölf Stück wurden für die Lufthansa gebaut, siehe auch He 111 V4.

He 111 D: Eine leistungsgesteigerte Version mit DB 600 Ga - Triebwerken à 1050 PS, 460 km/h, die jedoch nicht lange gebaut wurde, da Daimler-Benz mit der Produktion von Motoren für etwa die Bf (Me) 109 vollständig ausgelastet war. Der Einsatz erfolgte als Führungsflugzeug.

He 111 E: Die E-Serie flog schon 498 km/h (bessere Kühler).

He 111 F: Von der F-Serie wurden 30 Stück an die Türkei verkauft, einige waren bei der Legion Condor im Einsatz. Bei dieser Serie wurde die Flügelvorderkante und die Motorisierung geändert. Alle Typen sahen der A-Serie noch ähnlich. Die schlechten Sichtverhältnisse für die Besatzung wurden bemängelt. Dies und andere Mängel führten zur Entwicklung der He 111 P.

He 111 P: Die P-Serie hatte eine stromlinenförmige Gondel an der Rumpfunterseite, den vollverglasten Bug und Motoren mit je 1100 PS. Sie wurde Anfang 1939 an die Luftwaffe geliefert. Sie ersetzte die Maschinen der B- und C-Serie.

He 111 H: Die H-Serie war baugleich mit der P, außer bei den Motoren. Es zeigte sich, dass die Maschinen für die Jäger der RAF zu langsam und zu schwach bewaffnet waren (hohe Verluste). Die Einsätze wurden in die Nacht verlegt, die Defensivbewaffnung wurde verstärkt. Auch die Motoren wurden immer wieder verstärkt (H-2, H-3, H-4, H-5). Die H-6 hatte keine innen getragenen Bombenlasten. Sie konnte an den vorgesehenen Vorrichtungen unter dem Rumpf Bomben oder Torpedos tragen. Maschinen der Typen H-8 bis H-23 wurden mangels besserer Flugzeugtypen bis 1944 gebaut.

He 111 Z: Erwähnenswert ist noch die He 111 Z. Sie bestand aus zwei Flugzeugen die über die Tragflächen miteinander verbunden waren. An der Kopplungsstelle wurde ein fünftes Triebwerk eingebaut. Ab 1942 wurde eine kleine Anzahl dieser Maschinen zum Schleppen großer Lastensegler (wie z.B. die Me 321) gebaut (mangels anderer starker Flugzeuge). Dadurch wurde das gefährliche "Troika"-Schleppverfahren mit drei einzelnen Bf(Me)-110 ersetzt.