Helwan Ha-300
Helwan Ha-300

Daten und Fakten :

Technische Daten

HA-300 V3 (Leistungen errechnet):

Kenngröße Daten

Länge 12,40 m

Flügelspannweite 5,84 m

Höhe 3,15 m

Tragflügelfläche 17,29 m²

Leermasse 4.823 kg

Startmasse 5.500 kg

Antrieb 1x EGAO E-300 mit 3.100 kp (4.400 kp mit Nachbrenner)

Höchstgeschwindigkeit 2.125 km/h

Dienstgipfelhöhe 17.985 m

Reichweite 1.800 km

Bewaffnung (geplant) 2 Kanonen 20mm, Raketen

Besatzung ein Pilot

Beschreibung:

Helwan HA-300

Helwan HA-300, war ein ägyptisches Überschall-Kampfflugzeug.

Anfang der sechziger Jahre kaufte Heluan Aircraft von der spanischen Firma Hispano Aviation die Konstruktionsunterlagen für den Bau eines Mehrzweck-Überschallkampfflugzeuges mit Deltaflügeln in Leichtbauweise. Mit diesen Dokumenten sowie den Ergebnissen aus der Erprobung des Gleitflugzeuges Hispano HA-23P kamen auch Mitarbeiter von Willy Messerschmitt, welcher das Muster entworfen hatte, ins Land, um gemeinsam mit einem ägyptischen Team den Jäger zu bauen. 1963 begann der Bau des ersten Prototyps, der den Einsatzbedingungen in Ägypten angepasst worden war und so deutliche Unterschiede gegenüber dem ursprünglichen Entwurf erfahren hatte. Gleichzeitig hatte man unter Leitung des österreichischen Triebwerkskonstrukteur Brandner mit der Entwicklung eines eigenen Strahltriebwerks E-300 mit nur 800kg Einbaumasse begonnen. Dieses Triebwerk stand aber nicht rechtzeitig zur Verfügung, so daß der erste Prototyp V1 bei seinem Erstflug am 7. März 1964 mit dem indischen Piloten Kapil Bhargava noch mit einem Bristol Orpheus-703-Triebwerk (2.100 kp) ausgestattet war. Dieser erste Flug dauerte 12,5 Minuten. Auch der zweite Prototyp erhielt ein Orpheus-Triebwerk.

Schwierigkeiten mit den dünnen Deltaflügeln, der Kraftstoffzufuhr und viele weitere kleine technische Probleme verzögerten das Projekt immer weiter.

Nach umfangreichen Tests an einer An-12 in Ägypten sowie an einer indischen HF-24 Marut war das E-300-Triebwerk schließlich einsatzbereit und sollte mit dem dritten Prototyp V-3 die Erprobung aufnehmen. Dieser flog aber nie, da die ägyptische Regierung 1967 das gesamte HA-300-Projekt überraschend einstellte, da aus der Sowjetunion günstige Angebote zum Kauf bereits erprobter und einsatzfähiger Militärtechnik vorlagen.

Das Flugzeug wurde 1991 aus der ägyptischen Wüste nach Deutschland gebracht und restauriert. Es kann heute in der Willy-Messerschmitt-Halle im Werk Manching der DASA besichtigt werden.