Iljushin IL 28 Beagle
Iljushin IL 28 Beagle

Daten und Fakten :

 
Il-28Die Iljuschin Il-28 (NATO-Codename: Beagle) war ein sowjetisches zweistrahliges Frontbombenflugzeug, das in großen Stückzahlen produziert wurde. Länder, in denen es außer der UdSSR im Einsatz stand, waren unter anderem Afghanistan, Ägypten, Albanien, die ČSSR, die DDR, Finnland, Indonesien, Nigeria, Polen, Rumänien und Ungarn. In China wurde sie ebenfalls ab 1971 in großer Menge als Harbin H-5 in Lizenz gefertigt. Diese befindet sich in Nordkorea immer noch im aktiven Einsatz.

 
 Entwicklung
Erste Entwürfe existierten seit dem Frühjahr 1947, Vorläufermodell war die Il-24, welche wiederum auf der Il-22 basierte. Der erste Prototyp startete am 8. Juli 1948, geflogen von Wladimir Kokkinaki, zum Erstflug und war mit zwei britischen Rolls-Royce Nene Turbinen ausgestattet.
Nach der Werks- und Staatserprobung begann 1949 der Serienbau. Die ersten Exemplare erhielten noch das RD-45F Triebwerk, welches jedoch bald durch das leistungsstärkere Klimow WK-1 ersetzt wurde. Die Sowjetunion setzte diesen Typ etwa 15 Jahre lang in den unterschiedlichsten Varianten ein.
In der DDR wurden mit diesem Typ die Pirna 014 Triebwerke der 152, des ersten deutschen Nachkriegs-Passagierflugzeuges, getestet. Die Turbine befand sich dabei unter dem Rumpf.


 Beschreibung 
Die Il-28 war ein freitragendes Ganzmetallflugzeug mit einem kreisförmigen Rumpf. Hinter dem Pilotensitz befanden sich fünf selbstdichtende Kraftstofftanks. Der Navigator sowie der Pilot waren mit Schleudersitzen ausgestattet, der Heckschütze nicht.
Der ungepfeilte Tragflügel war in Schulterdecker-Anordnung mit dem Rumpf verbunden und besaß eine negative Pfeilform der Flügelhinterkante. Das Leitwerk war ebenfalls freitragend, jedoch gepfeilt.
Das Bugrad war doppelt bereift und konnte in den Rumpf eingezogen werden, während die einfach bereiften Haupträder in die Triebwerksgondeln einfuhren.


 Versionen
Bezeichnung Merkmale
Il-28U Ausführung für die Pilotenschulung. Das verglaste Cockpit des Navigators wurde dabei durch einen vollverkleideten Bug ersetzt, hinter der Kabine für den Fluglehrer befand sich die Normalkabine für den Schüler. Erstflug des Prototypen am 18. März 1950.
Il-28R Aufklärungsversion mit drei bis fünf Reihenbildgeräten AFA 32/20 und 12-18 Leucht- oder Blitzbomben. Einige Maschinen erhielten auch ein Radom unter dem Rumpf. Das Fahrwerk besaß größere Räder. Im Gegensatz zur Normalausführung erhielt die Il-28R nur eine statt zwei 23-mm-Kanonen im Rumpfbug. Erstflug am 19. April 1950.
Il-28T Ebenfalls 1950 erschienene Torpedovariante mit verlängertem Bombenschacht. Eingesetzt wurde sie von den sowjetischen Seefliegerstreitkräften.
Il-28S Modifizierung mit Klimow WK-5 Triebwerken und um 35° gepfeilten Tragflächen. 1949/50 erprobt, jedoch nicht in Serie gebaut.
Il-28SA Spezialversion zur Untersuchung der Erdatmosphäre.
Il-20
(Il-28P) Eine unbewaffnete Ausführung, die ursprünglich von der Aeroflot zur Schulung von Zivilpiloten auf Strahlflugzeuge verwendet wurde. Später dann als Post- und Frachtmaschine auf der Strecke Moskau-Swerdlowsk-Nowosibirsk eingesetzt.


 

Technische Daten 


Kenngröße Il-28 Il-28U
Konzeption Frontbombenflugzeug Schulflugzeug
Spannweite 21,45 m 21,45 m
Länge 17,65 m 17,65 m
Höhe 6,70 m 6,70 m
Flügelfläche 60,80 m² 60,80 m²
Leermasse 12.890 kg 12.500 kg
Startmasse normal 21.200 kg
maximal 23.200 kg
normal 17.000 kg
maximal 21.000 kg
Antrieb zwei Radial-Turbinenluft-
strahltriebwerke
Klimow WK-1
mit je 26,46 kN Startschub
zwei Radial-Turbinenluft-
strahltriebwerke
Klimow WK-1
mit je 26,46 kN Startschub
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe 800 km/h
in 4.500 m Höhe 902 km/h
in 4.500 m Höhe 910 km/h
Reisegeschwindigkeit 770 km/h 700 km/h
Landegeschwindigkeit 185 km/h -
Steiggeschwindigkeit 15 m/s 15 m/s
Gipfelhöhe 12.500 m 12.200 m
Reichweite 2.180 km 2.260 km
Startstrecke 875-965 m 500 m
Landestrecke 960-1.170 m 400 m
Steigzeit 6,5 min auf 5.000 m Höhe
21 min auf 10.000 m Höhe
18 min auf 10.000 m Höhe
Bewaffnung zwei starre 23-mm-MK NS-23 im Bug
(80 Granaten)
zwei bewegliche 23-mm-MK NS-23 im Heck
(200-225 Granaten)
-
Bombenlast 1.000-3.000 kg -
Besatzung 3 3