Die Jakowlew Jak-11 war ein zweisitziges sowjetisches Flugzeug, das speziell für die Fortgeschrittenen-Schulung von Jagdflugzeug-Piloten konstruiert und eingesetzt wurde. Es flog sowohl in allen Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes als auch im Nahen Osten (Ägypten, Jemen), China und Österreich. In der ČSSR wurde der Typ in größerer Anzahl in Lizenz gebaut.
Entwicklung :
Beim Entwurf der Jak-11, der ab 1944 zu Papier gebracht wurde, orientierte sich der Konstrukteur Alexander Jakowlew an der Jak-9, dem letzten Glied in der Kette von Jak-Jagdflugzeugen im 2. Weltkrieg. Anders als beim Vorgänger war jedoch statt der bisher verwendeten Reihenmotoren ein Sternmotor ASch-21 vorgesehen.
Wie bei vielen sowjetischen Flugzeugkonstruktionen jener Zeit legte man auch hier Wert auf einfache Produktion und Wartung; es gab verschiedene abnehmbare Verkleidungen und Klappen, die den Zugang zum Triebwerk erleichterten. Die zweiblättrige Verstell-Luftschraube war anfangs sichelförmig gebogen, wurde später aber durch die geraden 3-m-Propeller vom Typ WISch-111-W20 oder WISch-11-D-15 ersetzt.
Am 10. November 1945 startete der erste Prototyp unter der Bezeichnung Jak-3UTI zu seinem Erstflug und absolvierte anschließend die etwa ein Jahr dauernde Erprobung, wobei man noch einige Veränderungen an der Maschine vornahm. Die Serienfertigung begann 1946/47 und endete in der Sowjetunion nach 3859 gebauten Exemplaren.
In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre erschien die Jak-11U (auch: Jak-10) als Reaktion auf die sich als Standardkonfiguration durchsetzende Bugradfahrwerkaustattung von Jagdflugzeugen ebenfalls mit Bugrad.
Von 1951 bis 1954 konnten mit der Jak-11 vier internationale Rekorde aufgestellt werden, die von der FAI anerkannt wurden.
Im Flugzeugwerk Kunovice in der UDSSR wurden von 1952 bis 1956 707 Jak-11 in Lizenz gebaut. Bezeichnet wurden sie als Let C-11 und im Falle der Bugradausführung C-11U.
Im normalen Flugbetrieb wurde die Jak-11 zur Weiterbildung von Piloten genutzt, die schon einige Flugerfahrung auf dem Anfänger-Schulflugzeug Jak-18 gesammelt hatten. Für Schiessversuche besaß die Jak-11 deshalb auch ein im Rumpfbug eingebautes synchronisiertes 12,7-mm-Maschinengewehr UBS sowie ein Foto-MG in der vorderen, vom Flugschüler besetzten Kabine zur Kontrolle der Ergebnisse.
Die Jak-11 wurde bis zum Ende der fünfziger Jahre zur aktiven Schulung eingesetzt und bis in die 1960er Jahre hinein für Nebenaufgaben verwendet. So flog sie beispielsweise bis Ende 1962 in den Luftstreitkräften der NVA der DDR als Zieldarstellungsflugzeug für die Bodenabwehr.