Letov LF107 Lunak
Letov LF107 Lunak


Daten und Fakten :

 Technische Daten

Kenngröße Daten
Spannweite    14,27 m
Flügelfläche    13,38 m²
Flügelstreckung    15,22
Rumpflänge    6,78 m
Flügelprofil    NACA23012     
Leermasse mit Mindestausrüstung    ca. 205 kg
max. Abflugmasse    310 kg
Flächenbelastung     23,17 kg/m²
Zuladung Cockpit vorn    max 105 kg
Höchstgeschwindigkeit    300 km/h
Überziehgeschwindigkeit    50 km/h
geringstes Sinken (bei ca. 65 km/h)    0,85 m/s
Gleitzahl (bei 80 km/h)    2

 
Die LF-107 Luňák ist ein leistungsfähiges tschechoslowakisches Kunstflug-Segelflugzeug, das in den späten 40er Jahren von Rudý Letov entwickelt und gebaut wurde.



 Geschichte
Der Entwurf entstand in der Entwicklungsgruppe von LF, die Vladimír Štros leitete. Dazu gehörten Ing. K.Dlouhý, Ing. J. Matejcek, B. Bocek und andere, später bekannte Arbeiter in der tschechoslowakischen Flugzeugindustrie und meistens auch erfahrene Segelflieger.

Der erste Prototyp wurde am 25. und 26. Juni 1948 eingeflogen und hatte das Kennzeichen OK-8730. Der zweite Prototyp bekam am 18. Juli 1948 das Kennzeichen OK-8731. Beide Prototypen absolvierten verschiedene Flug- und Betriebsteste.

Die tschechoslowakische Flugzeugindustrie repräsentierte sich auch sehr gut im Ausland, vor allem in der Schweiz auf der Flugzeugausstellung und im Wettbewerb in Grenchen 1948 und in Ziar/Polen beim ersten Wettbewerb der sozialistischen Segelflieger im Jahre 1949. Bemerkenswerte Kunstflug-Eigenschaften, gute Leistung und bisher nichtgesehene Formlösungen konzentrierten auf das Flugzeug verdiente Aufmerksamkeit.

Nach dem Erfolg in der Schweiz veranlasste das Ministerium für Nationale Verteidigung die Serienproduktion des Luňák. Der Beginn der Serienproduktion fiel leider in die Zeit der beträchtlich verschlechterten internationalen Beziehungen, als die Industrie bereits mit der Produktion der russischen MiG-15 und MiG-10 begann. Für die Produktion des Luňák, derer sich Rudý Letov annahm, blieb fast keine Zeit mehr. So wurden bei Rudý Letov insgesamt 75 Flugzeuge, einschließlich der Prototypen, gebaut. Sie ragten durch ihre Beständigkeit und Lebensdauer der Konstruktion hervor und ermöglichte auch die anspruchsvollsten Flugfiguren.

Das erste Flugzeug von Rudý Letov mit dem Kennzeichen OK-0800 flog im Jahre 1950 und unterschied sich durch gering größere Ausmaße, einfachere Konstruktion und neu bearbeitete Kabine.

Der Einzug des aus Holz gefertigten Segelflugzeug LF-107 Luňák oder gemäß der militärischen Bezeichnung VT-7 in den Aeroklubs ermöglichte eine große Verbreitung des Kunstfliegens und frischte den Flugzeugpark um ein leistungsfähiges Segelflugzeug auf.

Die tschechoslowakischen Segelflugpiloten nahmen mit dem Lunák an vielen einheimischen aber auch ausländischen Flugtagen und Wettbewerben teil. Erwähnenswert war vor allem die Leistung der Kunstfluggruppen aus Bratislava und Vrchlabi ( z.B.: simultane gerissene Rolle im F-Schlepp von Segelflugzeug und Schleppflugzeug).

Der Luňák diente zur Kunstflug-Ausbildung in der Sowjetunion, in Bulgarien, Rumänien und Polen.

Der erste Prototyp flog später in Großbritannien und ein Luňák kam in die USA (The Museum of Flight). Am 28. August 1951 flog in Praha-Letnany der Prototyp des eines neuen Segelflugzeugs, der dem Lunák sehr ähnlich war. Es war die XLF-207 Laminar. Es gehörte zu den ersten motorlosen Flugzeugen der Welt das ein Laminarprofil hatte, welches von LF entwickelt wurde.


 Gegenwart 

Derzeit gibt es vermutlich noch neun flugfähige Exemplare.