Messerschmitt Me109
Bf 109
Daten und Fakten

Technische Daten:

Bf 109 G-6:

Kenngröße Daten

Länge 8,95 m

Flügelspannweite 9,97 m

Flügelfläche 16,4 m²

Höhe 2,60 m

Antrieb Ein Daimler-Benz 12-Zylinder-V-Motor DB 605 A mit maximal 1085 kW (1475 PS) Startleistung

Höchstgeschwindigkeit 640 km/h in 6300 m Höhe

Reichweite 560 km, 850 km mit 300-Literzusatztank

Besatzung 1 Mann

Dienstgipfelhöhe 12.000 m

Leergewicht 2250 kg

Fluggewicht 3200 kg

Bewaffnung Zwei 13 mm-MG MG 131 (je 300 Schuss) über dem Motor und ein 20 mm-MK MG 151/20 (200 Schuss) durch die Propellernabe feuernd. Dazu verschiedene Rüstsätze für Unterflügelrohrwaffen (2x MG 151/20 oder 2x MK 108), Raketen (2 x WGr 21 oder 42), 1 Bombenträger ETC 50 VIIId (4 x 50 kg), 1 Bombenträger ETC 500 IXb (1 x 250 kg) oder 1 Bombenträger ETC 503 (1x 500 kg)

Bf 109 G-10:

Kenngröße Daten

Länge 8,95 m

Flügelspannweite 9,97 m

Flügelfläche 16,4 m²

Höhe 2,60 m

Antrieb Ein Daimler-Benz 12-Zylinder-V-Motor DB 605 DB mit maximal 1055 kW (1435 PS)

durch Methanol/Wasser-Einspritzung (MW 50) für kurze Zeit 1324 kW (1800 PS)

Höchstgeschwindigkeit 685 km/h in 7400 m Höhe

Steigzeit auf 3000 m; 2:54 min

Reichweite 560 km

Besatzung 1 Mann

Dienstgipfelhöhe 12.500 m

Leergewicht 1970 kg

Fluggewicht 3280 kg

Bewaffnung Zwei 13 mm-MG MG 131 (je 300 Schuss) über dem Motor und ein 20 mm-MK MG 151/20 (200 Schuss) durch die Propellernabe feuernd. Dazu verschiedene Rüstsätze für Unterflügelrohrwaffen (2x MG 151/20 oder 2x MK 108), Raketen (2 x WGr 21 oder 42), 1 Bombenträger ETC 50 VIIId (4 x 50 kg), 1 Bombenträger ETC 500 IXb (1 x 250 kg) oder 1 Bombenträger ETC 503 (1x 500 kg)


Beschreibung:

Die Messerschmitt Bf 109 bzw. Me 109 war ein einsitziges deutsches Jagdflugzeug der 1930er und 1940er Jahre, das in einer Stückzahl von über 33 Tausend produziert wurde. Als Antrieb wurde zunächst ein Junkers Jumo-Vergasermotor mit 600 - 700 PS, später ein per Kompressor aufgeladener Daimler-Einspritzmotor mit ungefähr 1 Tausend PS, am Ende des Krieges bis zu 2 Tausend PS benutzt. Die Konstruktionsarbeiten begannen 1934, als ein moderner Jagdflugzeugtyp gesucht wurde um die Luftwaffe auszurüsten. Der Erstflug fand 1935 statt. In einem Vergleichsfliegen gegen die Arado Ar 80, die Focke-Wulf Fw 159 sowie die Heinkel He 112 konnte sich die Bf 109 durchsetzen. Dafür war der erste Prototyp mit dem stärksten damals zur Verfügung stehenden V-12 Motor, einem Rolls-Royce Kestrel V von 695 PS Startleistung ausgerüstet. Von der ursprünglich geplanten 109A Serie wurde aufgrund der schwachen Bewaffnung besonders angesichts der Hawker Hurricane Abstand genommen.

Der erste Kampfeinsatz der Bf 109 erfolgte in dem Spanischen Bürgerkrieg. Die zuvor eingesetzten Heinkel He 51 Doppeldecker-Jäger hatten die Luftüberlegenheit an die von den Republikanern benutzten moderneren sowjetischen Eindecker vom Typ Polikarpow I-16 verloren. Mit der Bf 109 wurde die Luftüberlegenheit der Nationalisten wiederhergestellt.

Die Me 109 wurde von der Luftwaffe als Luftüberlegenheitsjäger, als Abfangjäger gegen alliierte Bomber sowie als Jagdbomber (Tiefflieger ) gegen Bodenziele eingesetzt. In der Luftschlacht um England erlitt die Luftwaffe eine Niederlage gegen die Royal Air Force, deren wichtigste Jägertypen die Hawker Hurricane sowie in kleinerer Zahl die leistungfähigere Supermarine Spitfire waren.

In taktischer Hinsicht war die Bf 109 bis 1940 den englischen Jägern überlegen oder immerhin ebenbürtig. In mittleren und grossen Höhen war sie schneller als die Spitfire, und in allen Höhen deutlich schneller als die Hurricane. Mit einer Bewaffnung von zwei 20-mm-Kanonen vom Typ MG FF/M und zwei 7,92 mm Maschinengewehren verfügte sie außerdem über eine weit grössere Feuerkraft als die englischen Jäger mit ihrer Batterie von acht 7,7 mm MGs.

Anders als vom Luftfahrtautor Len Deighton dargelegt, besaß die Bf 109E keinen engeren Wendekreis als die englischen Jäger. Zwar wies die Bf 109E einen höheren Auftriebsbeiwert und ein kleineres Gewicht auf als die Spitfire, aber aufgrund ihrer deutlich kleineren Tragfläche hatte sie bei gleicher Geschwindigkeit trotzdem einen ungefähr 20 Prozent grösseren Wendekreis.

Ein weiterer Vorteil des Musters war der Daimler-Einspritzmotor, der es erlaubte, hart in einen Sturzflug zu drücken, ohne daß der Motor aussetzte (Defensivmanöver in der Luftkampftaktik). Die britischen Flugzeuge mit Vergasermotoren mußten den Sturzflug mit einer zeitraubenden halben Rolle einleiten und konnten aus diesem Grund nicht schnell genug folgen.

Im späteren Kriegsverlauf konnte die Entwicklung der Bf 109 zunächst mit der Entwicklung der alliierten Jäger Schritt halten. Erst Ende 1943/Beginn 1944 übertrafen die alliierten Jäger, vor allem die North American P-51, die Gesamtleistung der Bf 109 erheblich. Der Leistungsnachteil der Bf 109 war auf den Mangel an konkurrenzfähigen Hochleistungsmotoren zurückzuführen. Erst Ende 1944 standen wieder dem alliierten Leistungsniveau entsprechende Motoren zur Verfügung.

Hastig ausgebildete Nachwuchspiloten kamen mit dem anspruchsvollen Flugzeug, seinem problematischen Roll- und Startverhalten (bedingt durch das schmalspurige Fahrwerk und den Drehmoment des starken Triebwerks) und der sehr sparsamen Instrumentierung (es gab z. B. keinen künstlichen Horizont, ohne den das Fliegen bei schlechter Sicht sehr schwierig ist) schwer zurecht.

Die seitlich angeschlagene Haube konnte zu dem Absprung in Notlagen gemeinsam mit dem feststehenden hinteren Haubenteil abgeworfen werden. Der Abwurf der Haube wurde auch vor einer Bauchlandung durchgeführt, um in dem Falle eines Überschlags aus der Kabine entkommen zu können.

Mit keinem anderen Flugzeugmuster wurden so viele Abschüsse erzielt wie mit der Bf 109 bzw. Me 109. So erzielte z. B. Erich Hartmann 352 Luftsiege ausschließlich in unterschiedlichen Modellen der Me 109.


Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Typ weitergebaut, so in der Tschechoslowakei als Avia S.199. Auch Israel setzte den Typ nachdem Krieg ein. In Spanien wurde er von Hispano als HA-1109 und HA-1112 hergestellt. Die Produktion lief bis 1957. Die Maschinen waren mindestens bis 1965 im Einsatz. Sie wurden von Rolls-Royce Merlin Motoren angetrieben.