Pilatus PC-9
Pilatus-PC-9
Daten und Fakten :

Die Pilatus PC-9 ist ein zweisitziges Schulflugzeug mit Turboprop-Antrieb von Pilatus aus der Schweiz. Sie gleicht optisch ihrem Vorgängermuster Pilatus PC-7, stellt jedoch eine Neukonstruktion dar. Nur 10 Prozent der Bauteile wurden von der PC-7 übernommen. Unter anderem verfügt die PC-9 über eine stärkere Turbine, ein moderneres Cockpit, Martin-Baker-Mk.CH11A-Schleudersitze und Luftbremsen.

Geschichte

Die Entwicklung des Fortgeschrittenentrainers startete im Mai 1982. Der erste Prototyp der PC-9 startete am 7. Mai 1984 zu seinem Erstflug und erhielt im September 1985 seine Zulassung. Die Maschine verlor in diesem Jahr zwar die Ausschreibung für ein neues Trainingsflugzeug der Royal Air Force gegen die brasilianische Embraer EMB 312 Tucano, konnte in den nächsten Jahren jedoch etliche Kunden gewinnen. Größere Bestellungen erfolgten aus Australien, Saudi-Arabien und Thailand. Neben der angestammten Rolle als Schulflugzeug erwies sich die PC-9 auch für weitere Zwecke geeignet. Zum Beispiel beschaffte die Schweizer Luftwaffe ein Dutzend dieser Maschinen zur Zieldarstellung und für andere Spezialaufgaben. In Deutschland wird die PC-9 unter anderem von der Firma E.I.S. Aircraft GmbH von Paderborn-Lippstadt aus zur Ausbildung von Jägerleitoffizieren des Einsatzführungsdienstes der deutschen Luftwaffe verwendet. Zwischen 1991 und 1996 hat die Royal Thai Air Force 26 Maschinen als Trainer erworben. Eine weitere Maschine wird aus ungeklärten Gründen in Stans gelagert.

Zusammen mit der Firma Hawker Beechcraft (zu dem Zeitpunkt noch Raytheon Aircraft Company) entwickelte Pilatus eine strukturell verstärkte und mit moderneren Systemen ausgerüstete Version der PC-9. Diese als Beechcraft T-6 bezeichnete Maschine gewann die Ausschreibung der US-amerikanischen Luftstreitkräfte für ein neues Schulflugzeug. Sie wird in den nächsten Jahrzehnten mit über 700 Einheiten das Standardschulflugzeug der US-amerikanischen Luftstreitkräfte sein und auch die Piloten der deutschen Luftwaffe werden im Rahmen des „Euro-NATO Joint Jet Pilot Training“-Programms (ENJJPT) auf diesem Muster ausgebildet werden.