Polikarpov P2
Polikarpov P2

Daten und Fakten :



Technische Daten:

Konzeption leichtes Verbindungsflugzeug leichtes Schulflugzeug leichtes Nachtbombenflugzeug leichtes Schul- und Sportflugzeug

Spannweite: 11,40 m

Länge: 8,17 m

Höhe: 3,10 m

Flügelfläche: 33,15 m²

Rüstmasse: 635 kg

Leermasse: 770 kg

Startmasse: maximal 890 kg

Antrieb: ein luftgekühlter 5-Zylinder-Sternmotor Schwezow M-11 (75 kW/100 PS)

Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 150 km/h

Reisegeschwindigkeit: 122 km/h

Landegeschwindigkeit: 78 km/h

Steigzeit auf 1.000 m Höhe: 24,5 s

Steigleistun: 3,0 m/S

Gipfelhöhe: 4.000 m

Reichweite: 400 km

Startstrecke: 370 m

Landestrecke: 205 m

Bewaffnung: ein bewegliches 7,62 mm

MG DA oder SchKAS

200-300 kg Bomben -

Besatzung: 2


Beschreibung:

Die Polikarpow Po-2 (NATO-Codename: Mule) ist ein ursprünglich unter der Bezeichnung Polikarpow U-2 erschienener sowjetischer Doppeldecker und mit etwa 40.000 produzierten Exemplaren das wahrscheinlich meistgebaute Flugzeug der Welt.

Geschichte

Ursprünglich entworfen wurde es als Schulflugzeug, im Laufe ihrer Karriere wurde die U-2 jedoch mit den unterschiedlichsten Aufgaben betraut. Im Frühjahr 1927 entstanden die ersten Entwürfe, am 7. Januar 1928 erfolgte der Erstflug des Prototypen. Die Maschine zeichnete sich durch einfache Bedienung und Wartung sowie durch große Flugstabilität aus, weshalb ab 1930 die Serienfertigung aufgenommen wurde.
In kurzer Zeit entstanden neben der eigentlichen Ausbildungsvariante unter anderem eine Agrarversion mit Sprühanlage für Insektizide, eine Version zum Krankentransport, eine Schwimmerversion sowie ein Passagierflugzeug mit geschlossener Kabine hinter dem vorderen, offenen Sitz. Als Deutschland 1941 die Sowjetunion überfiel, befanden sich etwa 13.000 Flugzeuge im Einsatz. Aus der Not heraus entstanden im Verlaufe des Krieges etliche militärische Varianten der U-2, zum Beispiel als Verbindungs-, Schlacht- und Aufklärungsflugzeug. Berühmt wurde sie durch den Einsatz als leichter Bomber bei einem nur aus Frauen bestehenden Gardefliegerregiment, welches mit diesem Typ nächtliche Störangriffe gegen die deutschen Truppen flog. Auch der damals erst 14-jährige Arkadi Nikolai Kamanin, jüngster Pilot der Luftstreitkräfte, benutzte diesen Typ. Von den Deutschen wurde die Maschine wegen ihres Motorgeräusches auch "Nähmaschine" genannt.
Als der Konstrukteur der Maschine Nikolai Nikolajewitsch Polikarpow am 30. Juli 1944 starb, wurde die U-2 ihm zu Ehren in Po-2 umbenannt. Die Serienproduktion lief während des ganzen Krieges und auch noch einige Jahre danach weiter. Die Staaten des Warschauer Paktes übernahmen nach Kriegsende viele Maschinen in ihre Ausbildungsstaffeln und nutzten sie bis in die 1950er Jahre hinein. Polen, das eine CSS-13 genannte Lizenzversion produzierte, hatte sie sogar bis 1956 im Einsatz. Jugoslawien rüstete seine Po-2 auf Walter-Motoren tschechoslowakischer Bauart um. In der DDR war der auch Podwa (dwa bedeutet auf russisch zwei) genannte Typ hauptsächlich als Absetzflugzeug für Fallschirmspringer bekannt und wurde dementsprechend eingesetzt.
Die Po-2 erlebte noch ihre letzten Kriegseinsätze im Koreakrieg auf nordkoreanischer Seite von 1950-1953, daraufhin erhielt sie von der US Air Force den Meldename (später: NATO-Code-Name) Mule (deutsch: Maultier).


Beschreibung

Das komplette Gerüst des Flugzeuges bestand aus einem Holzrahmen, die vordere Rumpfsektion war zusätzlich bis in Höhe des zweiten Sitzes sperrholzbeplankt. Das Rumpfheck sowie das Tragwerk waren mit Stoff bespannt.
Die beiden Tragflächen waren mit N-Stielen miteinander sowie mit dem Rumpf verbunden und zusätzlich noch verspannt; der Oberflügel bestand aus drei-, der Unterflügel aus zwei Teilen. Das Normalleitwerk hatte ebenfalls eine Stoffbespannung über einem Holzgerüst, bei späteren Versionen erhielt es Trimm- und Ausgleichsruder.
Das Fahrwerk war starr und verfügte über eine durchgehende Achse und einen gummigefederten Hecksporn. Bei entsprechender Witterung war es möglich, die Räder ab- und Schneekufen anzumontieren.