Rheinflug Rw3
Rheinflug Rw3

Daten und Fakten :

Die Rheinflug RW-3 Multoplane bzw. Passat war das erste Leichtflugzeug, das in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in Serie gefertigt wurde. Es wurde ursprünglich von Rhein-Westflug Fischer & Co. entwickelt und nach Übertragung der Lizenzrechte an die Rhein-Flugzeugbau GmbH von dieser in einer kleinen Serie hergestellt. Als Verwendungszweck wurde Schule, Sport und Reise angegeben.

Geschichte

Der Serienbau bei der Rhein-Flugzeugbau begann 1957, wonach die Auslieferung der ersten Maschine dann am 27. März 1958 erfolgte. Nach der Herstellung der einzelnen Bauteile im Krefelder Werk erfolgte die Endmontage und das Einfliegen auf dem Flughafen Mönchengladbach.

Konstruktion

Die zweisitzige RW-3 war ein einmotoriger freitragender Mitteldecker, der eine unkonventionelle Auslegung besaß. Das Triebwerk war vollständig im Rumpf untergebracht und trieb über eine Fernwelle den Druckpropeller an, der sich in einem Schlitz der Seitenflosse drehte. Die Besatzung saß in Tandemanordnung unter einer großen Vollsichthaube.

Das Flugzeug besaß einen vierteiligen einholmigen Ganzmetallflügel mit Laminarprofil und abnehmbaren Außenflügeln. Die Hinterkanten der Innenteile waren als zweiteilige Klappen ausgebildet, während die Hinterkanten der Außenteile in ungeteilten Klappen endeten.

Der Rumpf war eine geschweißte Stahlrohrkonstruktion, die vorne mit abnehmbaren Kunststoffschalen verkleidet und hinten stoffbespannt war. Das als T-Leitwerk ausgelegte freitragende Ganzmetall-Leitwerk hatte stoffbespannte Ruder. Die durchgehende Höhenflosse war auf der mit einem Schlitz versehenen Seitenflosse aufgesetzt.

Die RW-3 besaß ein einziehbares Bugradfahrwerk. Das Einziehen des Hauptfahrwerks wurde elektrisch vorgenommen, die Auslösung hierfür erfolgte durch das mechanische Einziehen des Bugrades.

Während die erste Serienausführung noch mit dem Porsche 678/0 ausgerüstet wurde, der eine Leistung von 48 kW (65 PS) lieferte, erfolgte danach eine Umstellung auf den 55 kW (75 PS) leistenden Porsche 678/4. Die Zufuhr der Gebläseluft zur Motorkühlung erfolgte durch Hutzen in den Seitenwänden des Rumpfes oberhalb der Tragfläche. Der Luftauslass war ein dreieckiger Segmentausschnitt an der rechten Seite des als Schneide auslaufenden Rumpfes. Der Motor trieb einen starren Zweiblatt-Propeller an.

Technische Daten

RW-3a/P 75

Besatzung 2

Länge 7,42 m

Spannweite 10 m (ohne Randkeule)

10,40 m (mit Randkeulen) 1

Höhe 2,48 m

Flügelfläche 14,0 m²

Leergewicht 600 kg

Startgewicht 780 kg normal

900 kg max.

Reisegeschwindigkeit 180 km/h

Höchstgeschwindigkeit 210 km/h

Dienstgipfelhöhe 4500 m

Reichweite 800 km

Triebwerk Ein Porsche 678/4

gebläsegekühlter 4-Zylinder-Boxermotor

mit 55 kW (75 PS)