Saab 35 Draken
Saab 35 Draken

Daten und Fakten :

Technische Daten

Kenngröße J 35D

Länge 15,35 m

Spannweite 9,40 m

Höhe 3.89 m

Tragfläche 49,20 m²

Flächenbelastung 166 kg/m² -

Leermasse 8.250 kg

Startmasse maximal 17.650 kg normal 9.250 kg

maximal 10.280 kg

Treibstoffvorrat 3.000 l -

Triebwerke 1 TL Svenska Flygmotor RM6C Typ 66 mit 7.761 kp mit Nachbrenner

Höchstgeschwindigkeit 2124 km/h in 11.000 m

Steiggeschwindigkeit 200,00 m/s in Bodennähe

Steigzeit auf 15.200 m - 4 min 30 s

Dienstgipfelhöhe 18.300 m

Reichweite maximal 2.000 km normal 1.120 km

Startstrecke - 1.550 m

Bewaffnung Zwei 30 mm Aden M/55 Flügel-Kanonen, AIM-9J Sidewinder und weitere Waffen an 9 Stationen

Besatzung 1 Mann

Beschreibung:

Der Saab 35 Draken (Drache) ist ein einstrahliges Überschallkampfflugzeug, das von Saab für die schwedische Luftwaffe entwickelt wurde. Er löste dort die Vorgängermuster Saab 29 Tunnan und Saab 32 Lansen ab.

Schon bald nachdem die schwedische Luftwaffe der Entwicklung und Produktion der Saab 32 zugestimmt hatte, erstellte sie bereits einen Anforderungskatalog für ein neues einsitziges Jagdflugzeug, welches auch Bomber im hohen Überschallbereich abfangen sollte. Neben der hohen Geschwindigkeit und Steigleistung waren gemäß der vorgesehenen Einsatzdoktrin von zahlreichen kleinen Basen zusätzlich STOL-Eigenschaften gefordert.

Saab begann 1949 mit ersten Entwürfen und wählte eine Doppel-Delta-Konfiguration, die ein leichtes, kompaktes Design versprach. Windkanalversuche bestätigten die Tauglichkeit dieses Konzepts, was 1952 Tests mit einem im Maßstab verkleinerten Versuchsflugzeug Saab 210 nochmals bestätigten. Hiernach erging ein Auftrag zum Bau von drei Prototypen Saab 35. Die Musterflugzeuge erhielten zum Bugradfahrwerk zusätzlich zwei einziehbare Heckräder. Diese Auslegung gestattete Landeanflüge mit sehr steilem Anstellwinkel, wodurch die Bremswirkung des Deltaflügels optimal genutzt werden konnte.

Der erste Prototyp flog am 25. Oktober 1955 und die beiden anderen folgten im Frühjahr 1956; alle drei besaßen noch ein original britisches Nachbrennertriebwerk Rolls-Royce Avon. 1956 lief bereits der Serienbau und die erste Serienmaschine J 35A Draken (Drache) startete am 15. Februar 1958 zum Erstflug, nunmehr mit Svenska Flygmotor Triebwerk, eine Lizenzfertigung des britischen Rolls-Royce Avon mit eigenentwickeltem Nachbrenner.

Ab 1960 stand die J 35A im Truppeneinsatz. Nach 90 gebauten Maschinen folgte schon 1961 die J 35B (61 Maschinen gebaut) mit einem Kollisions-Radargerät, verlängertem Heckkonus, einziehbaren Doppelrädern unter dem Heck, verstärkter Bewaffnung und der STRIL 60 Schnittstelle für das Luftverteidigungsnetz/-leitsystem. Die C-Version gab es nur als nicht kampftaugliches Trainingsflugzeug Sk 35C (25 umgebaute J 35A). Die J 35D folgte 1963 mit einem leistungsstärkeren Triebwerk RM6C, erhöhter Treibstoffkapazität, einem neuen Schleudersitz und modernisierter Elektronik (90 Stück gebaut). Für taktische Aufklärungszwecke entstand die S 35E ohne Radargerät, dafür mit Kameras im Bug, von der inklusive einiger umgerüsteter J 35D 60 Maschinen entstanden. Mit der J 35F bzw. noch einmal modernisierten J 35F2, wurde die Elektronik modernisiert - eine Bordkanone entfiel hierbei - und die RB 27 Falcon Flugkörper konnten verwendet werden. Das neue Triebwerk RM6C Typ 67 war noch einmal leistungsgesteigert. Ein typisches Merkmal der J-35F ist der unter der Nase installierte Infrarotsucher. 230 Maschinen wurden gebaut, mit denen auch 1974 die Saab 35-Produktion endete. Als J 35J werden 65 später modernisierte J 35F Maschinen bezeichnet.

Wie andere schwedische Kampfflugzeuge kann auch der Draken von kurzen Straßen und unvorbereiteten Pisten eingesetzt werden. Für die Landung ist ein Bremsschirm als Unterstützung vorhanden.

Für Exportzwecke entstand die Ausführung mit der Werksbezeichnung Saab 35X, die eine größere Tankkapazität und Masse sowie Waffenlast hatte. Erster Abnehmer war Dänemark, das insgesamt 51 Maschinen erhielt, darunter sowohl Jäger F-35XD (entsprach ausrüstungsmäßig der schwedischen J 35F) als auch Aufklärer RF-35XD (entsprach der schwedischen S 35E). Der zweite Exportkunde war Finnland, welches 12 35SX (entspricht der schwedischen J 35F2), fünf 35CS (entspricht der schwedischen Sk 35C) und 24 35FS (entspricht der schwedischen J 35F) beschaffte. Mitte der achtziger Jahre wurden noch 24 J 35Ö (schwedische J 35D) an Österreich geliefert. Für die Schweizer Luftwaffe wurde eine Saab 35H angeboten, es kam aber keine Beauftragung zustande. Insgesamt entstanden so 606 Draken, die in der schwedischen Luftwaffe durch die Saab 37 Viggen abgelöst wurden.