VFW VAK 191B
VFW VAK 191B

Daten und Fakten :

Die VAK 191 B war ein strahlgetriebenes deutsches Senkrechtstarter-Experimentalflugzeug. Sie sollte in Deutschland das leichte Erdkampfflugzeug Fiat G.91 ersetzen.

Geschichte

Als Basis für die Entwicklung des VAKs (Vertikalstartendes Aufklärungs- und Kampfflugzeug) diente die NATO Basic Military Requirements (NBMR) 3b. Im Jahr 1961 wurden die Anforderungen durch das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) konkretisiert. Es wurde ein schnell fliegendes und in geringer Höhe operierendes Kampfflugzeug mit der Eignung zum Einsatz von Atomwaffen gefordert. Es sollte ein multinationales Projekt zwischen Italien, Großbritannien und Deutschland werden. Großbritannien entschied sich jedoch sehr frühzeitig dafür, die Hawker Siddeley P.1127 (Harrier) alleine weiter zu entwickeln und schied aus dem Projekt aus.

Ende 1963 wurde die Focke-Wulf FW1262 (VAK 191B) als Sieger ausgewählt. Die Konkurrenten waren

die Hawker Siddeley P.1127 (VAK 191A, nur zum Vergleich),

die EWR EK 421 (VAK 191C) und

die Fiat G.95/4 (VAK 191D).

Nach dem Zusammenschluss von Focke-Wulf und Weser-Flugzeugbau zu VFW sowie von VFW und Fokker zu VFW-Fokker erhielt das Flugzeug die Bezeichnung VFW-Fokker VAK 191B.

1967 entschied sich Italien dafür, ebenfalls aus dem Projekt auszuscheiden.

1972 wurde das bisher 250 Mio. Euro teure Projekt von Deutschland aufgegeben und der Panavia Tornado als Ersatz mit weiterentwickelt.[1]


Technik

Als Triebwerke kamen zwei Hubtriebwerke vom Typ Rolls Royce RB 162-81 und ein Hub-Schub-Triebwerk vom Typ Rolls Royce / MTU RB 193-12 zum Einsatz. Das Hub-Schub-Triebwerk befand sich in der Mitte des Flugzeugs und war wie beim Harrier mit vier Schwenkdüsen ausgestattet (siehe Foto). Die Hubtriebwerke waren vor und hinter dem Haupttriebwerk angebracht.[2]

Es wurden drei Prototypen sowie ein Schwebegestell (SG 1262) zur Erprobung der Flugsteuerung gebaut.

Erstflug V1: 10. September 1971

Erstflug V2: 2. Oktober 1971

Erstflug Schwebegestell SG 1262: 1966

Letzter Flug am 4. September 1975.

Technische Daten

Maße und Gewichte

Gesamtlänge: 15,30 m

Höhe: 4,30 m

Spannweite: 7,50 m

Flügelfläche: 19 m²

Max. Startgewicht: 9.000 kg

Leergewicht: 4.350 kg

Leistungsdaten

Höchstgeschwindigkeit: 1.100 km/h

Gipfelhöhe: 15.000 m

Flächenbelastung: 474 kg/m²

Reichweite: 400 km

Antrieb

Bauart : Str2

Typ : Rolls Royce / MTU RB 193-12

Leistung (max.) : 44,145 kN (4.500 kp)

Anzahl: 1

Typ : Rolls Royce RB 192-81

Leistung (max.): 27 kN

Anzahl: 2

Gesamtleistung (max.): ca. 98 kN

Besatzung : 1